Am Standort des Schreibwarenherstellers Faber-Castell in Geroldsgrün im Hofer Landkreis legten am Dienstag (8. Oktober) 100 Beschäftigte im Zuge eines Warnstreiks die Arbeit vorübergehend nieder. Dies geht aus einer Pressemitteilung der IG Metall Bayern hervor.
Zuvor waren erste Tarifverhandlungen der Gewerkschaft mit den Arbeitgebern gescheitert. Das Geroldsgrüner Zweigwerk des Unternehmens mit Sitz im mittelfränkischen Stein existiert bereits seit 1861.
Streik bei Faber-Castell im Landkreis Hof
Demnach habe es sich dabei um den ersten Warnstreik in der Tarifrunde für die Schreib- und Zeichengeräteindustrie gehandelt, in dessen Verlauf rund 750 Warnstreikende aus drei Betrieben in Franken beteiligt gewesen seien. Während bei Schwan-STABILO in Heroldsberg 350 Beschäftigte für zweieinhalb Stunden die Arbeit niedergelegt hätten, seien bei Faber-Castell in Stein sind 300 Beschäftigte und bei Faber-Castell in Geroldsgrün 100 Beschäftigte für jeweils eine Stunde in Warnstreiks getreten. In allen Betrieben habe die Produktion während der Warnstreiks still gestanden.
Die Beschäftigten haben heute gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen. Das unterstreicht auch, wie dringend die Menschen eine ordentliche Entgelterhöhung brauchen, um die dauerhaft gestiegenen Preise zu schultern. Die Arbeitgeber müssen sich deutlich bewegen, um mit uns zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Wir werden in der kommenden Woche mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöhen
(IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer)
Gewerkschaft fordert höhere Vergütungen
Die IG Metall fordert nach eigenen Angaben sieben Prozent mehr Geld, mindestens aber 265 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden fordere die IG Metall eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen. Eine weitere Forderung sei zudem die Einführung einer Wahloption für die Beschäftigten zwischen einer neuen jährlichen Sonderzahlung in Höhe von 13 Prozent eines Monatseinkommens oder drei zusätzlichen freien Tagen.
Erste Tarifverhandlung gescheitert
Das in der vergangenen Woche in der ersten Tarifverhandlung durch die Arbeitgeber vorgelegte Angebot, dass laut der Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung auf 1,5 Prozent ab November 2024 und weitere 1,0 Prozent ab November 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten plus 350 Euro Inflationsausgleichsprämie umfasst habe, bezeichnet die IG Metall Bayern als „völlig unzureichend“.