Im Schwarzenbacher Ortsteil Rauschenhammermühle (Landkreis Hof) brennt seit dem späten Samstagabend (22. August) ein Sägewerk. Nachdem erst eine Halle im Vollbrand stand, griffen die Flammen schnell auf weitere Gebäude des Sägewerkes über. Der Brand ist nach Stunden noch nicht unter Kontrolle.
Unser Galerie vom Sonntag (23. August):
Unser Bericht vom Sonntag (23. August):
Unser Galerie vom Montag (24. August):
Unser Bericht vom Montag (24. August):
Hundertschaften seit dem Samstagabend im Einsatz
Ein Großaufgebot von Einsatzkräften aus den Landkreisen Hof, Bayreuth, Kulmbach und Kronach kämpft seit circa 23:00 Uhr gegen das sich ausbreitende Feuer. Das große Problem am Einsatzort: Es gibt direkt vor dort kein Löschwasser. Die Fahrzeuge müssen ihre Tanks in der Umgebung füllen und dann zum Sägewerk fahren. Das kostet viel Zeit. Auch ein Hubschrauber ist im Einsatz. Vom Technischen Hilfswerk wurden mobile Tankstellen eingerichtet, um die Einsatzfahrzeuge mit Treibstoff zu versorgen. Die Feuerwehr hat Löschfahrzeuge im Pendelverkehr im Einsatz, darunter auch ein Großtanklöschfahrzeug des Flugplatzes Hof-Plauen.
Feuer greift auf benachbarten Wald über
Da sich das Sägewerk mitten im Wald befindet, greift das Feuer immer weiter um sich. Durch den Funkenflug sind bereits etliche Bäume in einem Wald, angrenzend an die Bundesstraße B173 in Brand geraten. Die Einsatzkräfte müssen aufgrund der hohen Flammen und der großen Hitzeentwicklung dem Feuer immer wieder um einige Meter zurückweichen. Mehrere Hallen des aneinander gereihten Sägewerks sind bereits komplett niedergebrannt. Nach derzeitigen Erkenntnissen sind die Gebäude auf dem Firmenareal des Sägewerkes nicht mehr zu retten.
Flammen bedrohen Wohngebiet in Oberschwarzenstein
Wie von Reporter24 in der Nacht zu erfahren war, mussten gegen 2:30 Uhr die in Bereitschaft stehenden Einsatzkräfte ihre Gebietsabsicherung auflösen. Der Waldbrand im nördlichen Bereich der Einsatzstelle geriet außer Kontrolle und bedrohte ein Wohngebiet in Oberschwarzenstein. Die herbeigeeilten Rettungskräfte könnten ein Übergreifen der Flammen verhindern!
Schaden geht in die Millionen
Die Staatsstraße 2211 zwischen Schwarzenbach a.Wald und der Einmündung zur Bundesstraße B173 ist für die Löscharbeiten, die sich während des Sonntages hinziehen werden, komplett gesperrt. Der Sachschaden geht nach ersten Erkenntnissen in die Millionen. Glücklicherweise wurde bislang niemand verletzt. Die Kripo Hof hat die Ermittlungen aufgenommen.
Unser erstes Video vom Unglücksort in Schwarzenbach am Wald aus der Nacht (unkommentiert):
U P D A T E V O M S O N N T A G (23. August):
Aufgrund des enormen Schadensausmaßes wurde vom Landratsamt Hof am Sonntagmorgen der Katastrophenfall ausgerufen. Ein Großaufgebot von rund 700 Einsatzkräften ist mit den Lösch- und Nachlöscharbeiten beschäftigt. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär verschaffte sich am Vormittag persönlich einen Überblick am Brandort. Seit gegen 10:00 Uhr ist das Großfeuer unter Kontrolle.
Über den Tag hinweg wurden die Flammen und Glutnester aus der Luft und vom Boden bekämpft. Seit Sonnenaufgang unterstützen insgesamt vier Polizeihubschrauber der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei die angerückten Feuerwehren aus dem Landkreis Hof und den benachbarten Landkreisen. Drei der Helikopter sind mit Löschwasserbehältern ausgerüstet, um erneut auflodernde Flammen aus der Luft zu bekämpfen. Eine Hubschrauberbesatzung macht sich währenddessen mit einer Wärmebildkamera auf die Suche nach weiteren Glutnestern.
Der Komplex an aneinandergereihten Lager- und Werkshallen auf dem Areal des Firmengeländes wurde durch das Feuer komplett vernichtet und ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Brandstelle erstreckt sich auf eine Länge von mehreren hundert Metern entlang der unmittelbar vorbeiführenden Staatsstraße 2211.
Die Waldbrandgefahr ist gebannt. Nachdem in der Nacht durch die große Hitzeentwicklung und den Funkenflug Bäume im angrenzenden Wald Feuer fingen, besteht von dieser Seite aus keine Gefahr mehr. Verletzte sind laut letzter Polizeimeldung nicht zu beklagen. Der Besitzer des Sägewerkes steht allerdings unter Schock. Die Kripo ermittelt seit der Nacht. Die Brandfahnder haben am Morgen ihre Arbeit übernommen. Noch ist nicht sicher, wie das Feuer entstand. Die Staatsstraße 2211 wird in diesem Bereich voraussichtlich bis Montag (24. August) gesperrt bleiben. Die Polizei taxiert den Sachschaden aktuell im zweistelligen Millionenbereich!
U P D A T E V O M M O N T A G (24. August):
Nachdem sich die Situation seit Montagvormittag entspannt hatte, wurde der Katastrophenfall um 11.00 Uhr für beendet erklärt. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt nun bei den Aufräum- bzw. Nachlöscharbeiten. Landrat Bär bedankte sich zum Abschluss des Katastropheneinsatzes bei allen Einsatzkräften. Über 700 Einsatzkräfte waren ab dem späten Samstagabend bis zur Erschöpfung im Einsatz und verhinderten so eine größere Katastrophe. Niemand wurde verletzt und auch das Wohnhaus des Eigentümers blieb von den Flammen verschont. „Die Einsatzkräfte haben Großes geleistet, ihr Einsatz verdient höchste Anerkennung und tiefsten Respekt. Wir sind stolz, solche Menschen im Landkreis zu haben. Ausdrücklich möchte ich mich auch bei den Feuerwehren aus den benachbarten Landkreisen bedanken, die uns unterstützt haben.“ so Landrat Dr. Oliver Bär in einer Stellungnahme.
TVO-User-Video vom Sonntag: Hubschrauber bei der Wasserbetankung bei der Rehau AG in Schwarzenbach am Wald (Facebook / privat)
TVO-User-Video vom Sonntag: Löscharbeiten aus der Luft (Facebook / privat)
TVO-User-Video vom Sonntag: Das Ausmaß der Zerstörung (Facebook / privat)
2. TVO-User-Video aus der Nacht: Flammenmeer zerstört Sägewerk (Facebook / privat)
1. TVO-User-Video aus der Nacht (Facebook / privat)