Ein erneuter Schlag gegen eine bundesweit agierende Diebesbande gelang den oberfränkischen Ermittlungsbehörden in enger Zusammenarbeit mit Beamten aus Sachsen-Anhalt. Nach intensiven Ermittlungen wurden 19 Mitglieder einer rumänischen Bande festgenommen. Die Täter spezialisierten sich auf den Diebstahl von Buntmetall bei Recyclingunternehmen.
Diebestouren seit September 2014
Die Diebstahlserie begann im September 2014 im Landkreis Forchheim. Innerhalb weniger Wochen suchten sie zweimal die gleiche Firma auf und stahlen und Buntmetall im Wert von 22.000 Euro.
Erster Fahndungserfolg im Februar 2015
Den Ermittlern gelang Mitte Februar 2015 ein erster Fahndungserfolg, als Bundespolizisten im Raum Hof einen Transporter kontrollierten, der randvoll mit Buntmetall beladen war. Die Ladung stammte von einem Einbruch in eine Firma in Neumarkt in der Oberpfalz. Die Insassen des Transporters, zwei Rumänen mit Wohnsitz in Halle (Saale), wurden verhaftet. Die Männer sitzen bereits in Haft.
Polizei ermittelt Bandenstruktur
Umfangreiche Ermittlungen ergaben, wie die Diebesbande agiert. Bei mehreren Einsätzen in Sachsen-Anhalt wurden weitere Personen festgenommen und umfangreiches Beweismittel sichergestellt. Einer der Männer, der bei seiner Festnahme zu flüchten versuchte, sprang aus dem Fenster seiner Wohnung im dritten Stockwerk und verletzte sich dabei schwer. Vier Festgenommene sitzen in Untersuchungshaft. Gegen den Schwerverletzten, der bei seiner Flucht scheiterte, wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
19 Tatverdächtige ermittelt
Ende Oktober 2015 wurden bei einem weiteren Einsatz in Halle ein weiterer Tatverdächtiger außerhalb der Gruppe auf frischer Tat festnehmen und umfangreiche Beute sichergestellt. Diese stammt von Diebstählen in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Im Zuge der Ermittlungen wurden bislang bundesweit 23 Buntmetallraubzüge mit einem Schadenswert von rund 200.000 Euro aufgeklärt. 19 Tatverdächtige wurden ermittelt.
Ermittlungen in Rumänien
Im Rahmen von beantragen Rechtshilfemaßnahmen der Staatsanwaltschaften Bamberg und Nürnberg-Fürth durchsuchten Ende November 2015 Kriminalbeamte gemeinsam mit der rumänischen Polizei 13 Anwesen von Tatverdächtigen in Rumänien. Dabei gelang es den Polizisten drei weitere Männer festzunehmen. Diese wurden in Gefängnisse nach Deutschland überstellt.
Zahlreiche Haftbefehle erlassen
Bisher wurden gegen insgesamt 14 Beschuldigte Untersuchungshaftbefehle erlassen, neun davon bereits vollzogen. Nach weiteren fünf flüchtigen Tatverdächtigen wird mit europäischem Haftbefehl international gefahndet.
Erste Urteile mit mehrjährigen Haftstrafen
Inzwischen fand vor dem Landgericht Hof gegen fünf Mitglieder der rumänischen Bande die Hauptverhandlung statt. Bei der Urteilsverkündung am Mittwoch (13. Januar) wurden die angeklagten Männer im Alter von 27 bis 32 Jahren zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und drei Monaten sowie drei Jahren verurteilt. Einer der Täter kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Die Ermittlungen dauern an.