Sa, 05.11.2022 , 15:57 Uhr

Stadt Hof / Landkreis Bayreuth

Hof/Pegnitz: 48-Stunden Warnstreik an den Sana Kliniken

Erneuter Warnstreik wegen drohender Nullrunde bis 2024

Von Beginn des Frühdiensts ab 06:00 Uhr am Mittwoch (09. November) bis zum Ende des Nachtdiensts am Freitagmorgen treten die Beschäftigten der Sana Kliniken in Hof und Pegnitz erneut in den Ausstand. In beiden Städten war es am 14.10., bzw. am 20.10. jeweils erstmals in der Geschichte der Häuser zu einem Arbeitskampf gekommen. Da die Arbeitgeberseite in den darauffolgenden Verhandlungen ihr Angebot jedoch sogar weiter verschlechtert hat, streiken die Beschäftigten nun jeweils für 48 Stunden, heißt es in einer Pressemitteilung von verdi.

Streikdemonstrationen vor Ort

Am Mittwoch werden an beiden Standorten erneut Streikdemonstrationen vor Ort stattfinden, am Donnerstag fahren die Streikenden mit Bussen zum Verhandlungsauftakt nach München. Die Streikenden fordern Lohnerhöhungen um 150 Euro und 8% bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Ein Notdienst bleibt gewährleistet.

„Die Arbeitgeberseite zwingt uns zur Ausweitung der Warnstreiks. Es ist völlig unverständlich, dass die Arbeitgeberseite ihr Angebot in der fünften Verhandlungsrunde am 20.10. sogar weiter verschlechtert hat! Es soll nun eine Nullrunde bis zum 1.1.2024 geben. Und das in Zeiten von Rekordinflation und bei einem Gewinn des Sana- Konzerns von 67 Millionen Euro im letzten Jahr! Die Arbeitgeber bieten zunächst lediglich eine Einmalzahlung an, von der außerdem alle bisher bezahlten staatlichen Boni wieder abgezogen werden sollen. Bereits heute liegt die Bezahlung in den privaten Sana-Krankenhäusern in der Regel deutlich unter dem Niveau der öffentlichen Häuser. Anerkennung für die systemrelevante Tätigkeit im Krankenhausbereich sieht völlig anders aus. Wir brauchen jetzt tabellenwirksame Lohnerhöhungen, damit die Klinikbeschäftigten in Zeiten steigender Preise ihre steigenden Rechnungen bezahlen können“, erläuterte Kerstin Bobrich, Mitglied der verdi Verhandlungskommission und Betriebsratsvorsitzende am Sana Klinikum in Hof.

„Beim Warnstreik bleibt ein Notdienst gewährleistet. Verschiebbare Operationen und Behandlungen müssen dabei verschoben werden, einzelne Stationen schließen und weitere reduzieren die Bettenzahl, um den nötigen ökonomischen Druck in der Tarifauseinandersetzung herzustellen. Die Beschäftigten wollen damit auch ermöglichen, dass auch in Zukunft noch Personal für die unverzichtbare Arbeit in den Kliniken gewonnen werden kann. Denn nicht der Streik, sondern der Personalmangel im Normalzustand gefährdet die Sicherheit der Patientenversorgung“, erläuterte verdi Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer

Am Mittwoch werden es an beiden Standorten Streikdemonstrationen vor Ort stattfinden

In Hof Streikkundgebung ab 07:30 Uhr am Eingang Werkstatt des Klinikums (Richard-Wagner Straße), ab 8:30 Uhr Streikdemonstration über die Hans-Böckler Straße und die Ernst-Reuther Straße. In Pegnitz ab 8:00 Uhr Streikkundgebung am Haupteingang der Klinik (Langer Berg), ab 9:00 Uhr Streikdemonstration über die Nürnberger Straße zum Alten Rathaus. Am Donnerstag den 10.11. fahren die Streikenden mit Doppeldeckerbussen (Abfahrt 7:00 Uhr Hof, 8:00 Uhr Pegnitz) zur Streikkundgebung nach München am Mittag (am Hotel Leonardo, Moosacher Straße). Neben den Streikenden spricht dort auch die Landesleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens. Die Verhandlungen werden danach  ab 14:00 Uhr im Hotel Leonardo fortgesetzt.

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