Am Montag (22. Mai) hat die Spinnerei Neuhof in Hof Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. Wie der vorläufige Sachverwalter Gunther Neef mitteilte, hat das Amtsgericht Hof dem Antrag entsprochen. Der Geschäftsbetrieb läuft während des Insolvenzverfahrens ganz normal weiter. Währenddessen soll das Unternehmen nachhaltig saniert und damit zukunfts- und wettbewerbsfähig neu aufgestellt werden.
Verschiedene Krisen-Situationen für Insolvenz verantwortlich
Die Spinnerei Neuhof stellt technische Garne und Zwirne aus synthetischen Stapelfasern her, die überwiegend in der Automobil-, Deko- und Bekleidungsindustrie eingesetzt werden, sowie in der Transport- und Antriebstechnik Verwendung finden. Das Hofer Traditionsunternehmen befinde sich bereits seit 2016 in einem Restrukturierungsprozess. Die schwierigen Marktbedingungen wegen Corona und der Ukraine-Krise, der hohe Wettbewerbsdruck und die gestiegenen Energiekosten hätten die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens aufgezehrt. Mit dem Einbruch des Marktsegments „Heimtextilien“ wegen des Wegfalls des Hauptkunden müsse nun der Schritt in die Insolvenz und Sanierung in Eigenverwaltung gegangen werden.
Rund 150 Angestellte betroffen
Betroffen sind rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens. Ihre Gehälter sind für die nächsten drei Monate vorerst durch das Insolvenzgeld gesichert. Auch der Geschäftsbetrieb laufe vollumfänglich weiter, sodass Kunden auch weiterhin beliefert werden können. In den kommenden Wochen soll dann ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet werden.