In einer Pressemitteilung kündigte das Dortmunder Maschinenbauunternehmen Wilo in der vergangenen Woche einen Stellenabbau an seinen europäischen Standorten an. Auf Nachfrage von TV Oberfranken bestätigte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag (25. Oktober), dass auch der Standort Hof betroffen sein wird.
Wilo Gruppe kündigt „historische Transformation“ an
„Mit einer historischen Transformation antwortet der multinationale Technologiekonzern auf neue geoökonomische Realitäten, verringert seine Komplexität und erhöht seine Effizienz“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Wilo Gruppe. Anstatt betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen, wolle man ausgewählten Mitarbeitern jedoch „attraktive Angebote zum vorgezogenen Renteneintritt“ unterbreiten.
CEO sieht Europa als Verlierer einer globalen Neujustierung
Als weltweit operierendes Unternehmen ist Wilo auf die Entwicklung und Herstellung von Pumpen und Pumpensystemen spezialisiert und verfügt außerhalb Europas unter anderem über Niederlassungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland, Indien, Südkorea und den USA. „Wir erleben eine geoökonomische Zeitenwende als direkte Konsequenz der geopolitischen Zeitenwende. Der Verlierer dieser Neujustierung der globalen Wertschöpfungsketten ist Europa. Das Wachstum verlagert sich in andere Weltregionen, insbesondere den Globalen Süden“, wird Oliver Hermes, der Vorstandsvorsitzende und CEO der Wilo Gruppe, in der Pressemitteilung zitiert.
Auch Hof ist vom Stellenabbau betroffen
Wie der Sprecher des Unternehmens gegenüber TV Oberfranken mitteilte, ist auch der Standort Hof, wo Wilo seit der Übernahme der „EMU Gruppe“ im Jahr 2003 eine Niederlassung hat, von den geschilderten Maßnahmen betroffen. „Aufgrund der noch laufenden Analyse der Personalstrukturen können wir nicht abschließend beurteilen, wie viele Mitarbeitende Angebote erhalten werden“, so der Sprecher.
Rund 500 Mitarbeiter an oberfränkischem Standort
Aktuell beschäftigt die Wilo Gruppe am Standort Hof rund 500 Mitarbeitende. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine war das Unternehmen im Jahr 2022 in die Kritik geraten, weil es weiter in Russland produzieren ließ. Erst vor einigen Wochen hatte das Bad Rodacher Unternehmen Haba die Öffentlichkeit über einen umfassenden Stellenabbau informiert.