UPDATE (Freitag, 11. November / 13:13 Uhr):
Nachdem es in der ersten Woche nach dem Ende der Friedenspflicht bereits zahlreiche Warnstreikaktionen in der IG Metall Geschäftsstelle Bamberg gab, wurde am Freitag (11. November) bei Wieland Electric in Bamberg die Arbeit vorzeitig niedergelegt. Die die Beschäftigten traten zu einer kurzen Kundgebung für 8 Prozent mehr Entgelt vor die Werkstore, um anschließend vorzeitig in den Feierabend zu gehen. Wie die IG Metall Bamberg mitteilte, beteiligten sich rund 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus allen drei Bamberger Werksteilen zum Faschingsauftakt am heutigen 11.11. um 11:11 Uhr an der Frühschlussaktion.
Frühschluss Aktionen bei Bosch in Bamberg
Parallel zu Wieland wurden auch alle Beschäftigten der Früh- und Normalschicht in allen Bamberger Werkteilen bei Bosch aufgerufen, um 11:11 Uhr die Arbeit niederzulegen. Beim Verlassen des Werkes wurde jedem der mehr als 3.200 Beschäftigten ein Faschingskrapfen von den Vertrauensleuten der IG Metall überreicht. Für den Abend (ab 18:00 Uhr) wurden alle Beschäftige in allen Werkteilen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Die Beschäftigten in den Betrieben sind stinksauer. Vier Verhandlungsrunden und kein Angebot – das gab es noch nie. Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen eine kräftige Entgelterhöhung und die Unternehmen können sich das auch leisten. Es herrscht Unverständnis und massive Verärgerung über die Blockadehaltung der Arbeitgeber. Das ist keine Wertschätzung für die geleistete Arbeit.
(Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg)
ERSTMELDUNG (Freitag, 11. November / 05:15 Uhr):
Am Freitag (11. November) ruft die IG Metall bayernweit in 62 Betrieben zu einem Warnstreik auf – so viele wie noch nie in der diesjährigen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Auch bei fünf Betrieben in Oberfranken kommt es zum Arbeitskampf.
Warnstreik bei Bosch in Bamberg
Am Freitag wird erstmals die Spätschicht im größten BMW-Werk in Dingolfing zweieinhalb Stunden früher die Arbeit niederlegen. Auch bei BMW in Wackersdorf und dem dortigen Kontraktlogistiker Schnellecke gibt es Warnstreiks. Bei Bosch in Bamberg werden die Früh- und Spätschichten in allen Werkteilen vier Stunden früher die Arbeit beenden. In der Oberpfalz machen die Grammer-Beschäftigten an allen Standorten zwei Stunden früher Schluss. Dort gibt es auch eine öffentlichkeitswirksame Kundgebung in Kümmersbruck.
Die Geduld der Beschäftigten ist jetzt am Ende. Die Arbeitgeber sollten ihre Blockadehaltung in dieser Tarifrunde schleunigst beenden.
(Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern)
vbm-Angebot für die Gewerkschaft zu gering
Der Arbeitgeberverband vbm hatte am Dienstag (08. November) in der vierten Tarifverhandlung sein - aus Sicht der Gewerkschaft - viel zu schwaches Angebot aus der dritten Tarifverhandlung "nur" wiederholt. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Betriebe in Oberfranken, bei denen es am Freitag zum Arbeitskampf kommt (Quelle: IG Metall):