Bei einer Corona-Blitzumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth bei oberfränkischen Firmen wurden Unternehmer nach ihrer aktuellen Einschätzung der wirtschaftlichen Lage befragt. Darüber gab heute die Kammer einer Auskunft. So gibt es in Oberfranken Licht und Schatten.
Wirtschaftslage bleibt in Oberfranken weiterhin angespannt
Das Fazit: Die Lage in der oberfränkischen Wirtschaft ist laut der Befragung weiterhin angespannt. Auch der kurz- und mittelfristige Ausblick macht im Kammer-Gebiet nur in Teilen Hoffnung. Hierbei gibt es aber auch deutliche Unterschiede. Die Einschätzung aus den Sektoren Handel und Tourismus ist deutlich pessimistischer als die Beurteilungen aus dem Dienstleistungssektor und der Industrie.
Handel- und Tourismussektor besonders betroffen
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen staatlichen Beschränkungen hinterlassen in der oberfränkischen Wirtschaft ein breites Bild der Stimmung. Rund 75 Prozent der Betriebe vermelden, dass ihre Betroffenheit und die entstehenden Schäden gering oder mittelschwer sind. Die anderen 25 Prozent der Firmen sprechen von einer großen Betroffenheit und von erheblichen wirtschaftlichen Schäden durch den Lockdown. Rund ein Viertel der befragten Unternehmen gibt zudem an, aktuell geschlossen oder teilweise geschlossen zu sein. Hiervon betroffen sind vor allem Firmen aus Handel und Tourismus und Soloselbständige.
Wir stellen eine Zweiteilung in der Wirtschaft fest. Auf der einen Seite Branchen, die ihren Geschäftsbetrieb recht gut aufrechterhalten können und daher relativ stabil durch diese Krise kommen. Auf der anderen Seite Branchen, die vor allem durch Betriebsuntersagung und -einschränkung massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und daher dringend auf Unterstützungsmaßnahmen und vor allem eine Öffnungsperspektive angewiesen sind.
(IHK für Oberfranken Bayreuth – Präsidentin Sonja Weigand)
Oberfränkische Industrie erwartet Aufwind im Laufe des Jahres
Die Blitzumfrage wird durch die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage vom Januar bestätigt. 41 Prozent der Industrie-Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung im aktuellen Jahr. Diesen Optimismus teilen Handel, Tourismus und auch Dienstleistungen nur bedingt. Im Gesamtergebnis kalkulieren deshalb nur rund 27 Prozent der befragten Betriebe mit einer Aufhellung. Eine Verschlechterung erwarten hingegen insgesamt 41 Prozent.
Kurzarbeit ist das Mittel der Wahl
Als Unterstützungsmaßnahme von staatlicher Seite wird quer durch alle Branchen vor allem die Kurzarbeit in Anspruch genommen. Sie leistet laut IHL einen „erheblichen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Einschnitte“. Soforthilfen, Unterstützungshilfen und November- beziehungsweise Dezember-Hilfen stellen nach Kammer-Angaben ebenfalls wichtige Bausteine dar, werden allerdings in einem geringeren Maße beantragt als die Kurzarbeit.