Seit dem frühen Mittwochmorgen (27. November) durchsucht das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) ein großes landwirtschaftliches Anwesen in Münchberg (Landkreis Hof). Bei dem Einsatz, der gegen 06:00 Uhr begann, sind rund 50 Polizisten vor Ort. Ziel der Durchsuchung ist die Auffindung von Schusswaffen, Waffenteilen und Munition, die möglicherweise dort gelagert wurden.
Hintergrund der Ermittlungen
Der Durchsuchung geht ein längerfristiges Ermittlungsverfahren des BLKA voraus. Der Verdacht richtet sich gegen einen 42-jährigen Tatverdächtigen, der zwischenzeitlich Suizid unternahm. Bei der Bergung der Leiche fanden Polizeibeamte damals einen Waffenkoffer mit zwei selbstgefertigten Pistolen und dazugehöriger Munition. Dies führte zu einer sofortigen Durchsuchung seiner Wohnung und seines Arbeitsplatzes im Landkreis München.
Dabei entdeckten die Ermittler umfangreiche Beweise:
Ermittlungen weiten sich auf Münchberg aus
Im Zuge der Ermittlungen, die Befragung zahlreicher Zeugen sowie die Auswertung von schriftlichen Unterlagen und digitalen Datenträgern ergaben Hinweise darauf, dass der Verstorbene seine illegalen Aktivitäten über einen längeren Zeitraum betrieben hatte. Es wird vermutet, dass er nicht nur Waffen und Munition lagerte, sondern diese auch weiterverkaufte.
Im Fokus der Durchsuchung am Mittwoch steht laut dem Landeskriminalamt ein Anwesen in Münchberg, wo der Tatverdächtige möglicherweise weitere Schusswaffen, Munition und selbstgefertigte Waffenteile gelagert haben könnte.
Details des Einsatzes
Aufgrund der Größe des landwirtschaftlichen Geländes wurde das BLKA bei der Durchsuchung von folgenden Einheiten unterstützt:
Ergebnisse der Durchsuchung
Die Durchsuchung führte zur Sicherstellung "zahlreicher beweiserheblicher Unterlagen, die für das Verfahren von Bedeutung sind", so die Ermittler in einer ersten Stellungnahme. Allerdings konnten weder zusätzliche Waffen noch Munition auf dem Anwesen aufgefunden werden.
Kein politisches Motiv
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen liegt kein politisches Motiv für die illegalen Aktivitäten des 42-Jährigen vor. Die Ermittlungen werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft München I weitergeführt.
Das BLKA betonte abschließend, dass die Untersuchungen andauern, um die Hintergründe und mögliche weitere Beteiligte oder Netzwerke aufzuklären.
Berichterstattung über Selbstmorde / Suizidabsichten
In aller Regel berichten wir nicht über Suizid-Vorfälle, um keinen Anreiz für Nachahmungen zu geben, außer sie erfahren durch die Umstände - wie hier durch die großangelegte Suchaktion - eine besondere Aufmerksamkeit und ein öffentliches Interesse.
Wenn Sie selbst Selbstmordabsichten haben, dann kontaktieren Sie bitte sogleich die Telefonseelsorge unter telefonseelsorge.de. Unter der kostenlosen Hotline 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erhalten Sie zudem Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.