Wie das Bamberger Landratsamt am Dienstag (16. November) bekannt gibt, droht in der Region der Kollaps: In den Kliniken, sowohl in der Stadt als auch im Landkreis, ist ein Höchststand an Coronavirus-Patienten erreicht. Laut dem zuständigen Landratsamt werden derzeit (Stand: 16. November) 78 Covid-Patienten betreut. Davon 13 auf Intensiv. Zudem sind dutzende von Pflegekräften wegen „coronabedingten Umständen“ ausgefallen. Am Klinikum Bruderwald sind von zehn Operationssälen drei geschlossen, um die Behandlung von Corona-Patienten gewährleisten zu können. Die nächste Stufe ist der komplette Klinik-Notfall: In diesem Fall müssten am Bruderwald weitere vier OP-Säle geschlossen werden, so das Landratsamt.
In Region Bamberg drohen „südbayerische Verhältnisse“
„Uns drohen südbayerische Verhältnisse: Wir hatten noch nie in der gesamten Pandemie so viele Menschen mit Corona in Kliniken und wir müssen damit rechnen, dass schon bald die Hälfte aller Intensiv-Behandelten in Kliniken Covid-Patienten sein werden“, beschrieb der ärztliche Leiter Krankenhaus-Koordinierung, Prof. Dr. Michael Sackmann im gemeinsamen Katastrophenstab von Landkreis und Stadt Bamberg die Lage.
61 Covid-Patienten werden aktuell unter anderem im Klinikum Bruderwald behandelt
Aktuell werden im Klinikum Bruderwald 61 an Corona erkrankte Patienten behandelt. Davon befinden sich neun Personen auf Intensiv. Seit Beginn der Pandemie wurde dort ein Höchststand an Covid-Patienten erreicht. „Wir haben eine komplette Ebene für Covid-Patienten frei geräumt und sieben zusätzliche Intensiv-Betten geschaffen. Alle Stationen werden nur mit minimaler Besetzung gefahren“, so der Ärztliche Direktor des Klinikums am Bruderwald, Professor Dr. Georg Pistorius. Ein erhöhter Ausfall der Mitarbeiter verschärfe die Situation zusätzlich. In den Kliniken der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises (GKG) werden nach den Worten des Geschäftsführers Udo Kunzmann 17 Covid-Personen behandelt, vier davon intensiv.
Infektionsgeschehen kann nicht mehr nachverfolgt werden
Wie der stellvertretender Leiter des Fachbereiches Gesundheitswesen, Lothar Riemer, beim Landratsamt bekannt gibt, könne das Infektionsgeschehen seit Anfang des Monats November nicht mehr nachverfolgt werden. Täglich würden es Neuinfektionen im dreistelligen Bereich geben. Über das vergangene Wochenende gab es mehr als 400 Personen, die an Coronavirus erkrankt sind. Am heutigen Dienstag (16. November) beträgt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Bamberg 555,9. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche beträgt in der Stadt 369,1.
Impf- und Testkapazitäten werden weiter ausgebaut
Um den Infektionsgeschehen entgegenzuwirken, werden Impf- und Testkapazitäten weiter ausgebaut. Ab dem 29. November sollen wöchentlich bis zu 3.600 Impfungen im Impfzentrum möglich sein. Neben Mittwoch gelten künftig auch die Tage Montag und Freitag als „lange Impftage“ bis 19:00 Uhr. Zudem wird das Impfzentrum wieder jeden Samstag bis 14:00 Uhr geöffnet haben. Ab dem Mittwoch (24. November) werden die Termine im Impfzentrum Hallstadt über die Online-Plattform „BayIMCO“ vergeben, um die Nachfrage besser kanalisieren und Wartezeiten möglichst vermeiden zu können. Gleichzeitig soll in der Stadt am ZOB das Impfen ohne Termin erhalten bleiben. Dort werden jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr jeweils 240 Impfungen angeboten. Ab dem Dezember dieses Jahres zusätzlich jeden Samstag zur selben Zeit. Es werden Wartemarken verteilt, damit niemand unnötig ansteht. In Planung befinden sich auch dezentrale Impftermine im Landkreis.
Die aktuellen Coronazahlen für Stadt und Landkreis Bamberg:
(Stand: 16. November 2021)