Der 22. oberfränkische Regionalwettbewerb Jugend forscht, organisiert von Oberfranken Offensiv, fand am Donnerstag (02. März) an der Hochschule Coburg statt. 124 Kinder und Jugendlichen aus ganz Oberfranken stellten ihre Ideen und Ergebnisse der Jury und der Öffentlichkeit vor. Neun Projekte überzeugten besonders.
76 kreative Projekte werden begutachtet
Wie könnte eine faltbare Inhalierhilfe aussehen? Eignen sich Insekten tatsächlich als Nahrungsmittel der Zukunft? Lässt sich aus Fruchtschalen eine Naturverpackung herstellen? Mit diesen und 73 weiteren naturwissenschaftlichen Fragen beschäftigten sich 124 Kinder und Jugendlichen in Oberfranken über die letzten Monate. Die 76 kreativen Projekte begeisterten am Donnerstag Jury sowie Besucherinnen und Besucher des Regionalwettbewerbs in Coburg. Die Jury begann am Morgen ihren Rundgang und nahm sich viel Zeit für die Kinder und Jugendlichen. Während das Preisgericht sich besprach und die besten Projekte auswählte, besuchten Eltern, Freunde und Vertreter der Patenunternehmen die Messestände. Die Preisverleihung erfolgte direkt im Anschluss an den Wettbewerb.
Die oberfränkischen Siegerinnen und Sieger 2023 der Sparte "Jugend forscht"
Im Bereich "Arbeitswelt" holte sich Sarah Kieweg (18 Jahre, 11. Klasse) vom Schiller-Gymnasium Hof den Regionalsieg und tritt damit beim Landeswettbewerb an. Sie entwarf eine Inhalierhilfe, die platzsparend in einer Tasche verstaut werden kann und Menschen mit Asthma verwenden können.
Im Bereich "Biologie" überzeugte Finn Richter (18 Jahre, 13. Klasse) vom Caspar-Vischer-Gymnasium Kulmbach. Er beschäftigte sich mit der Frage, ob Insekten in der Ernährung des Menschen einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Zusammen mit der Universität Bayreuth gelang es ihm, die Nährwerte ausgewählter Insekten zu ermitteln und mit herkömmlichen Fleisch zu vergleichen.
Im Bereich "Geo- und Raumwissenschaften" setzte sich Annika Raab (17 Jahre, 11. Klasse) vom Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg an die Spitze gesetzt. Sie bestimmte die Spektralklasse von Sternen mit Amateurmitteln.
Im Bereich "Mathematik/Informatik" gewann Manuel Selch (17 Jahre, 11. Klasse). Der Schüler vom Wirtschaftswissenschaftlichen und Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasium der Stadt Bayreuth überzeugte mit seinem Pizza-Roboter. Der autonome Lieferroboter kann mithilfe einer Kamera und unterschiedlichen Sensoren einer Straße folgen, Kreuzungen erkennen, an diesen korrekt abbiegen, vor Hindernissen bremsen sowie rote Ampeln erkennen.
Im Bereich "Technik" siegten Fabian Gärtig (16 Jahre, 11. Klasse) Adrian Böhm (17 Jahre, 11. Klasse) und Marius Bauernschmitt (16 Jahre, 11. Klasse) vom Clavius-Gymnasium in Bamberg. Bei ihnen drehte sich alles um das Foucaultpendel. Sie kombinierten das Pendel mit einem Minicomputer, um damit eine digitale und exakte Auswertung zu ermöglichen. Der Fortschritt der Erdumdrehung wurde unter anderem mit einem LED-Leuchtband gezeigt.
Kinder bis 14 nahmen in der Sparte "Schüler experimentieren" teil und Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahre traten in der Sparte "Jugend forscht" an. Die Regionalsiegerinnen und Regionalsieger fahren zu den Landeswettbewerben, die am 27. bis 29. März in Vilsbiburg (Jugend forscht) beziehungsweise am 30. bis 31. März in Regensburg (Schüler experimentieren) stattfinden.
Die oberfränkischen Siegerinnen und Sieger 2023 der Sparte "Schüler experimentieren"
Im Bereich "Arbeitswelt" setzte sich der Siebtklässler Alexander Lang-Schwarz (12 Jahre) vom Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth mit seinem Projekt „Stiftung Schokotest“ durch. Er testete Schokolade von verschiedenen Herstellern auf Inhaltstoffe, Preis, Härte und Schmelzdauer.
Im Bereich "Chemie" siegte ein Team vom Gymnasium Ernestinum Coburg. Imesha Perera (13 Jahre, 8. Klasse), Valentina Müller (14 Jahre, 8. Klasse) und Christopher Stock (14 Jahre, 8. Klasse) untersuchten Alginatkugeln, die in der Molekularküche eingesetzt werden, auf verschiedene Weisen.
Im Bereich "Mathematik/Informatik" überzeugte ein Team des Wirtschaftswissenschaftlichen und Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums der Stadt Bayreuth. Thiébaud Reimann (13 Jahre, 8. Klasse), Philipp Meier (13 Jahre, 8. Klasse) und Leonard Modlinger (13 Jahre, 8. Klasse) untersuchten mit einer Künstlichen Intelligenz Möglichkeiten der Mustererkennung. Sie brachten an einem handelsüblichen Drachen einen Propeller an, der vom Wind angetrieben wird und über einen Generator Strom erzeugt. Damit der Drache nicht abstürzt, haben sie in ihrem Projekt überlegt, ob eine KI den Himmel mit Kamerabildern überwachen könnte.
Im Bereich "Technik" gewann das Projekt „Solarzelle, die mit Solarthermie kombiniert ist“ von Annika Raupach (11 Jahre, 6. Klasse) vom Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim.
Nominierung zur bayerischen Forscherschule 2023
Eine Nominierung zur bayerischen Forscherschule 2023 erhielt das Wirtschaftswissenschaftliche und Naturwissenschaftlich-technologische Gymnasium der Stadt Bayreuth.
Oberfränkischer Schulpreis
Der Preis, der in Deutschland einzigartig ist, gilt als besondere Anerkennung und Motivation für die Kinder und Jugendlichen. Er wird seit 2008 an die zehn erfolgreichsten Schulen in Oberfranken verliehen. Das Geld in Höhe von jeweils 500 Euro verwenden die Schulen meist für Materialien sowie eine verbesserte Ausstattung der Schülerlabore und Neigungsgruppen. Gestiftet wurde das Preisgeld von der Firma Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH. Gewonnen haben den oberfränkischen Schulpreis 2023:
Neben den Preisen für die Regionalsieger wurde zudem eine ganze Reihe von Sonderpreisen vergeben.