Wegen des Verdachts mehrerer begangener Sexualdelikte wurde am Mittwochvormittag ein 48-jährigen Mediziner aus dem Klinikum Bamberg festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg sowie die Kripo ermitteln gegen einen leitenden Chefarzt. Dieser soll Patientinnen narkotisiert haben, um sie anschließend sexuell zu missbrauchen.
Eine junge Patientin erstattete Ende Juli Strafanzeige gegen den Mediziner. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nahmen daraufhin die Ermittlungen auf. Diese bestätigten zunächst den Verdacht einer gefährlichen Körperverletzung. Demnach nahm die Frau auf Veranlassung des Bamberger Arztes freiwillig an einer Untersuchung im Rahmen eines vermeintlichen Forschungsprojektes teil. Während dieser Untersuchung soll ihr der Mediziner eine Substanz verabreicht haben, die zur zeitweisen Bewusstlosigkeit geführt haben soll.
Patientin war wehrlos
Anhand der Ermittlungen durchsuchte Staatsanwaltschaft Bamberg den Arbeitsplatz und die Wohnung des Verdächtigen. Am Montag (18. August) stellten Kripobeamte mehrere Datenträger sicher. Eine erste Auswertung des Materials zeigt, dass der Arzt an der narkotisierten Patientin sexuale Handlungen vollzog. Diese hielt er mit der Kamera fest.
Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt
Kripobeamte sind aktuell mit der umfangreichen Auswertung der sichergestellten Beweismittel beschäftigt. Die gegenwärtigen Ermittlungen ergaben, dass der Bamberger Arzt womöglich weitere weibliche Personen missbrauchte.
Mediziner am Mittwoch verhaftet
Nach dem erhärteten Tatverdacht erging gegen den 48-jährigen Mediziner ein Haftbefehl. Die Polizei nahm den Bamberger am Mittwochvormittag (20. August) fest. Er wird derzeit dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Ermittlungen dauern an
Die umfangreichen Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Aktuell gibt es am Klinikum Bamberg (13:00 Uhr) eine Pressekonferenz zu diesem Fall. Wir berichten ab 18:00 Uhr in „Oberfranken Aktuell“ darüber.