Im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz wurde der erste intensivpflichtige Corona-Patient geheilt entlassen. Hierbei handelt es sich um Josef K. (74), der am 26. März infolge einer Coronavirusinfektion, in die Klinik eingewiesen wurde. Vier Tage später verlegte ihn die Oberärztin für Innere Medizin und ärztliche Leiterin der Station mit Corona-Patienten, Katrin Wenz, auf die Intensivstation. Dort wurde Josef K. an ein Beamtmungsgerät angeschlossen und bekam kreislaufunterstützende Medikamente. Künstlich beamtet wurde er eineinhalb Wochen bis einen Tag vor Karfreitag. Eine Woche später kam er auf die Normalstation und gilt seit dem 23. April als geheilt. Auf die Frage, was er bei seiner Entlassung als erstes zu Hause tun möchte, gab er an: "Eine Leberkässemmel essen!"
Josef K. und seine Frau werden im März positiv getestet
Im März wurde der pensionierte Architekt informiert, dass er zu einem positiv Getesteten Kontakt hatte. Seine Frau und er ließen sich daraufhin auf Corona testen. Das Ergebnis war bei beiden positiv. Der 74-Jährige fühlte nicht die üblichen Symptome, fühlte sich jedoch jeden Tag schlechter.
„Mir ging es nicht gut. Ich hatte keinen Appetit.“
(Josef K.)
Dieser Zustand dauerte drei bis vier Tage. Hinzu kam Schüttelfrost und hohes Fieber. Daraufhin entschloss er den Notruf zu verständigen. Außer Bluthochdruck brachte der Senior keine weiteren Vorerkrankungen mit.
Josef K. befindet sich in einem kritischen Zustand
Der Zustand von Josef K. sei laut Oberärztin Katrin Wenz sehr kritisch gewesen. Er litt an einer schweren Lungenentzündung. Außerdem entwickelte Josef K. eine Superinfektion. Das bereits geschwächte Immunsystem des Patienten wurde zusätzlich von Bakterien befallen. Dadurch wurde die Behandlung noch komplizierter gemacht. Nachdem der Oberpfälzer die Akutphase überwunden hatte, besserte sich sein Gesundheitszustand von Tag zu Tag. So lobte die Oberärztin: "Gekämpft haben Sie, Herr K."
Intensive Träume wie aus einem James-Bond-Film gehabt
An diese Phase kann sich Josef K. nicht erinnern. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und erinnert sich nur, dass er sich beim Aufwachen ausgeschlafen fühlte. Während er narkotisiert war, habe er sehr intensive Träume gehabt:
„wie aus einem James-Bond-Film“.
Als angehender Architekt war er selber mit der Planung eines Krankenhausgebäudes beschäftigt gewesen und während der Zeit auf der Intensivstation wähnte er sich in diesem Krankenhaus aus seiner Studienzeit.
„Warum es gerade mich so schwer erwischt hat, weiß ich nicht (...) Vielleicht habe ich eine besonders hohe Virusdosis abbekommen. (...) Man kann im Vorhinein schlecht einschätzen, wie gefährlich, wie stark die Viruserkrankung ist.“, so Josef K.