Das Turbinenhaus in der Alten Spinnerei in Kulmbach wird aus seinem Dornröschenschlaf geweckt: Bei dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wird die Außenhülle komplett saniert. Zudem wird die Standsicherheit ertüchtigt und der Innenraum für eine spätere Nutzung vorbereitet. Die Arbeiten beginnen in ein paar Tagen.
Turbine und Haus geschichtlich relevant
Das Turbinenhaus war zur damaligen Zeit das Herz der Alten Spinnerei. Von hier aus wurden die Maschinen des Spinnerei-Areals mit Strom versorgt. Die noch vorhandene Turbine soll im Zuge der Baumaßnahme restauriert werden. So ist nicht nur die Architektur des Turbinenhaus, sondern auch die Maschine selbst von historischer Bedeutung. „Daher bin ich sehr froh, dass wir dieses Gebäude erhalten können“, so Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm.
Kommende Bauabschnitt: Sicherung der Statik und Substanzerhalt
Der kommende Bauabschnitt dient erst einmal einzig der statischen Sicherung und der Substanzerhaltung, so Bernd Ohnemüller, Leiter der städtischen Hochbauabteilung. Hierfür wird unter anderem die Verbindungswand zwischen dem Mauerwerkskamin und dem Turbinenhaus eingerüstet und saniert. Gleichzeitig wird die untere Fensterreihe entlang den Bahnlinien wieder freigelegt und die später anbetonierten Lichtschächte abgebrochen. Es entsteht so ein Lichtgraben, über den auch ein Zugang zum Gebäude geschaffen wird.
Fertigstellung bis 2017
Bis zur Einrüstung des Turbinenhauses im Juli und August soll das Gebäude dann schadstoffsaniert und die statische Standsicherheit wieder hergestellt werden. Danach beginnen die Arbeiten an Dach und Fassade sowie die Vorbereitungen des Innenraumes für eine spätere Nutzung. Geplant ist die Fertigstellung der Maßnahme voraussichtlich Mitte 2017.
Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro
Die Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro werden durch das Industriebrachenprogramm des Freistaates Bayern bezuschusst. Auch bei der Oberfrankenstiftung wird eine Förderung beantragt.
(Bild: Von außen eher unscheinbar, von Innen aber riesig: Oberbürgermeister Henry Schramm zusammen mit Hochbauchef Bernd Ohnemüller bei einer Besichtigung des Turbinenhauses, bevor es aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird)