Vier Haftbefehle und die Sicherstellung von rund 150 Gramm Crystal – dies ist die Bilanz umfangreicher Ermittlungen der oberfränkischen Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Bayreuth. Mitte Januar gelang es den Ermittlern vier verantwortliche Köpfe der örtlichen Rauschgiftszene im Raum Kulmbach festzunehmen.
Bereits im Frühjahr 2014 geriet ein 28-Jähriger aus Kulmbach in das Visier der Drogenfahnder. Intensive Ermittlungen ergaben, dass der Mann nur einer von mehreren Drogendealern in Kulmbach ist. Die Kripobeamten kamen rasch auf die Spur von weiteren drei Männern im Alter von 25, 28 und 37 Jahren sowie auf die der 56-jährigen Mutter des Kulmbachers.
Struktur der örtlichen Drogenszene aufgedeckt
Die Ermittler fanden heraus, dass der im Visier stehende 28-jährige Kulmbacher der hauptverantwortliche Dealer ist. Das Rauschgift bekam er jeweils in größeren Mengen von dem 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Ansbach geliefert. Der Kulmbacher Dealer veräußerte es dann an einen Gleichaltrigen in der Stadt weiter. Über diesen Zwischendealer gelangte die Todesdroge an weitere Abnehmer vor Ort. Gleichzeitig versorgte der Mittelfranke einen 37-jährigen Kulmbacher, der damit ebenfalls in Handel trieb. Auch die Mutter des 28-jährigen Kulmbacher Hauptdealers geriet in das Visier der Rauschgiftfahnder, als sich bei den Ermittlungen herausstellte, dass die 56-Jährige den Drogenhandel ihres Sohnes offensichtlich tatkräftig unterstützte. Sie soll die Betäubungsmittel versteckt und Geldgeschäfte abwickelt haben.
Nach Kurierfahrt Crystal sichergestellt
Nachdem sich der Tatverdacht gegen alle Beteiligten erhärtet hatte, durchsuchten die Polizisten Mitte Januar per Richterbeschluss die Wohnungen aller Tatverdächtigen in Kulmbach und die des 25-Jährigen in Mittelfranken. Neben zahlreichen Beweismitteln, die auf einen regen Drogenhandel schließen lassen, entdeckten die Beamten bei dem 25-Jährigen rund 150 Gramm Crystal, das der Mann aus Tschechien eingeschmuggelt und während der Kurierfahrt nach Kulmbach gut in seinem Wagen versteckt hatte.
Vier Haftbefehle erlassen
Aufgrund der erdrückenden Beweislast klickten bei allen vier Männern die Handschellen. Der Ermittlungsrichter erließ gegen alle einen Untersuchungshaftbefehl. Im Anschluss wurden sie in unterschiedliche Gefängnisse eingeliefert. Auch die 56-jährige Mutter wird sich strafrechtlich verantworten müssen. Die Ermittlungen zu weiteren Abnehmern nd möglichen Hintermännern der Szene dauern an.