Dr. Dorothea Taube gewann am Donnerstagabend (11. November) den Bayerischen Kulturpreis 2022 in der Sparte Wissenschaft. Sie wurde für ihre Doktorarbeit an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg geehrt. Die Bambergerin wurde zusammen mit 32 weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bayerischer Hochschulen und Universitäten mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Den Bayerischen Kulturpreis verlieh die Bayernwerk AG zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. TVO übertrug die Veranstaltung am Donnerstagabend live.
Globalisierungsbezogene Themen im Unterricht bearbeiten
Taube wurde für ihre Doktorarbeit am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik geehrt. Nach der Theorie des Soziologen Niklas Luhmann gibt es jenseits territorialer Grenzen eine weltumspannende Kommunikation, in die alle Menschen eingebunden sind. Er drückt dies in dem Begriff „Weltgesellschaft“ aus. Lehrkräfte in der Schule sind gefordert, globale Themen – etwa Corona oder internationale Konflikte – im Unterricht zu thematisieren und weltgesellschaftliche Zusammenhänge zu analysieren. Dr. Dorothea Taube ging in ihrer Dissertation der Frage nach, wie Lehrkräfte das umsetzen. Für ihre Studie führte sie narrative Interviews mit Lehrkräften. Aus deren Unterrichtserfahrungen zur Handlungspraxis rekonstruierte sie Muster im Umgang mit globalen Themen. Im Ergebnis kam die Wissenschaftlerin auf drei idealtypische Formen, wie Lehrkräfte die Komplexität globaler Themen im Unterricht adressieren. Eine Herangehensweise ist dabei besonders produktiv: Eine die Schülerinnen und Schüler aktivierende, partizipative Umsetzung. Dabei werden weltweite Abhängigkeiten aus unterschiedlichen Perspektiven aufgezeigt und gleichzeitig mit der Reflexion unterschiedlicher Wertvorstellungen und deren Priorisierungen verknüpft. Die Ergebnisse der Studie diskutiert Taube unter anderem in Hinblick auf die Frage, wie die Studienergebnisse die Weiterbildung von Lehrkräften anregen können.