Der vor einer Woche aus dem Coburger Landgericht entflohene und nach 24 Stunden auf der Flucht wieder festgenommene Straftäter (47) soll als „Verdachtsfall Islamist“ eingestuft sein. Laut Medienberichten sei der 47-Jährige in der Vergangenheit bereits mehrmals entsprechend auffällig geworden.
Wer wusste was?
Von dieser Einstufung wusste das Coburger Gericht zum Zeitpunkt der Verhandlung nach eigenen Angaben allerdings nichts. Laut den Recherchen von BR und Nürnberger Nachrichten soll auch die Coburger Polizei nichts vor der Beurteilung des Häftlings gewusst haben. Um die Aufarbeitung des Falls will sich nun der bayerische Innenminister Joachim Herrmann – wie es heißt „akribisch“ – selbst kümmern.
24 Stunden auf der Flucht
Wie berichtet, flüchtete der Angeklagte am Montag (20. Februar) aus dem Coburger Justizgebäude. Nach einer umfangreichen Fahndung, bei der zwischenzeitlich rund 400 Polizeikräfte im Einsatz waren, wurde der 47-Jährige am Dienstag (21. Februar) in Grub am Forst (Landkreis Coburg) festgenommen.
Trotz Flucht wird der 47-Jährige verurteilt
Der 47-jährige Iraker wurde während seiner Flucht am vergangenen Montag (20. Februar) dennoch verurteilt, nämlich wegen 61-fachen sexuellen Missbrauchs von Kindern und 43-fachen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen. Die Strafe: Fünf Jahre und sechs Monate Haft.