Die Zahl der Straftaten hat sich im Landkreis Bamberg im Jahr 2017 auf 4.045 Fälle erhöht. Dies bedeutete ein Plus von 8,7 Prozent zum Vorjahr. 2016 wurden 3.722 Straftaten bilanziert. Die Aufklärungsquote sank von 72,1 Prozent auf 67,7 Prozent.
Wohnungseinbruchdiebstähle
Nach 38 versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüchen im Jahr 2016 stieg die Gesamtzahl im letzten Jahr auf 66 Fälle an. Dies entspricht einem Plus von rund 74 Prozent. Hierbei kam es fast zu einer Verdopplung der versuchten Wohnungseinbrüche, nämlich von 16 auf 31 Fälle. Aufgeklärt wurden rund 23 Prozent der Taten. Hauptschwerpunkte lagen in Zapfendorf (5 Fälle), Litzendorf und Hirschaid (jeweils 4 Fälle).
Diebstähle
Die Zahl der Diebstähle stieg im Landkreis Bamberg von 934 (2016) auf nunmehr 1.019 Delikte an. Hierbei stiegen vor allem Fahrraddiebstähle (+52,1 Prozent) deutlich an. In 38 Prozent der Straftaten konnte die Polizei die Diebstähle aufklären.
Körperverletzungen
Bei einfachen, gefährlichen und schweren Delikten dieser Art stieg die Zahl von 539 Fällen im Jahr 2016 auf 574 Delikte im letzten Jahr. Die Zunahme betrug rund 6,5 Prozent.
Alkohol und Straftaten
Von 2.161 (2016: 2.080) festgestellten Straftätern waren zum Zeitpunkt der Tat 318 (Vorjahr: 264) alkoholisiert. Die Hälfte dieser Täter (159) trat bei Körperverletzungsdelikten in Erscheinung.
Rauschgiftdelikte
Hier bilanzierte die Polizei für den Landkreis Bamberg eine Abnahme der Fälle um rund 10 Prozent. Nach 172 Straftaten 2016 stehen für 2017 155 Fälle zu Buche. Gegen eine Gruppe syrischer Asylbewerber wurde ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des gewerbsmäßigen Handels mit Haschisch im Kilogramm-Bereich geführt. Derzeit ist die Verhandlung vor dem Amtsgericht Bamberg.
Nichtdeutsche Tatverdächtige
Von insgesamt 2.161 festgestellten Tatverdächtigen besaßen 546 Täter nicht den deutsche Pass. Im Vorjahr waren es noch 209 Personen. Der prozentuale Anteil von nicht-deutschen Straftätern an der Gesamtzahl stieg von rund 10 Prozent in 2016 auf rund 25 Prozent im Jahr 2017. Von diesen 546 wurden 124 bei Körperverletzungsdelikten und 97 bei Ladendiebstählen auffällig. Rund zwei Drittel der ermittelten Täter bei Ladendiebstählen waren damit Ausländer.
Schwerwiegende Straftaten im Landkreis Bamberg
Mord:
Der Mord an einem Asylbewerber im Asylbewerberheim in Unterleiterbach konnte schnell aufgeklärt werden. Die beiden Täter wurden festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein Syrer (23) wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, sein Komplize (20) zu zwölf Jahren Jugendstrafe verurteilt.
Sexuelle Belästigung:
In Hirschaid kam es 2017 zu Übergriffen durch Asylbewerber gegenüber weiblichen Kirchweihbesuchern sowie zu Körperverletzungen zwischen Einheimischen und Asylbewerbern. Die Täter konnten ermittelt und festgenommen werden. Ein Haupttäter erhielt eine Freiheitsstrafe wegen besonders schwerer sexueller Nötigung sowie gefährlicher und vorsätzlicher Körperverletzung von drei Jahren und einem Monat. Ein weiterer Haupttäter saß mehr als fünf Monate in Untersuchungshaft.
Wohnungseinbruch:
Im November 2017 gelang die Festnahme von drei polnischen Wohnungseinbrechern bei Gunzendorf. Die Täter waren kurz vorher in ein Wohnhaus in Seigendorf eingebrochen und anschließend mit einem Pkw geflohen. Neben diesem Einbruch konnte zwei dieser Männer mittlerweile ein Einbruch in ein Wohnhaus in Hirschaid im Oktober 2017 nachgewiesen werden.
Landkreis Bamberg – die sicherste Region von Oberfranken
Um die Kriminalitätsbelastung von Regionen und Städten vergleichbar zu machen, wird die Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner umgerechnet. Die Häufigkeitszahl beträgt bayernweit 4.866 Fälle, in Oberfranken lautet sie 4.615. Für den Landkreis Bamberg wurde ein Wert von 2.769 (2016: 2.517) Straftaten pro 100.000 Einwohner ermittelt. Damit gibt es laut der Statistik keine andere Region Oberfrankens mit weniger Straftaten pro Einwohner.