Der Kreistag des Landkreises Hof beschloss in seiner Sitzung am Freitag (17. März) einstimmig den Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Damit folgt der Kreistag der Empfehlung des Kreisausschusses, der sich bereits Anfang 2023 für den Beitritt ausgesprochen hatte.
Landrat Bär sieht "neue Möglichkeiten"
Der Landkreis folgt damit auf die Stadt Hof und den Landkreis Wunsiedel, die bereits Anfang des Monats hierfür ein grünes Licht gaben. Der Beitritt erfolgt zum 01. Januar 2024! Laut Landrat Oliver Bär verbindet ein einheitlicher Verkehrsraum, schafft neue Möglichkeiten und setzt die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger am besten um.
Wir haben seit mehreren Jahren auf die Ausweitung des VGN hingearbeitet. ... Die Nutzer erwarten ..., dass man mit einem Ticket von Hof nach Nürnberg und von Münchberg nach Bayreuth fahren kann. Die Vorteile sind vielfältig, ein gemeinsamer Verkehrsverbund ist eine Notwendigkeit unserer Zeit.
(Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof)
VGN-Geschäftsführer Andreas Mäder fasste im Rahmen der Kreistagssitzung noch einmal die wesentlichen Vorteile des Zusammenschlusses zusammen.
Der Landkreis Hof ist verkehrlich stark mit der Stadt Hof aber auch mit weiten Teilen der Metropolregion verknüpft. Der VGN bietet dazu den gemeinsamen Tarif und Tickets, die übergreifend für alle Linien und Verkehrsmittel gelten. Einen einfachen Zugang zu diesen Verkehrsangeboten haben die Menschen im VGN-Raum auch durch unsere digitalen Dienste wie Fahrgastinformation und Ticketkauf per App oder im Onlineshop.
(Andreas Mäder, VGN-Geschäftsführer)
Auch die bayerische Staatsregierung sieht große Vorteile in der Schaffung von flächendeckenden Verkehrsverbunden und hat dafür ein entsprechendes Förderkonzept aufgelegt, das auch den Landkreis Hof beim Beitritt unterstützen wird. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter freute sich in einer ersten Reaktion, dass sich der Landkreis Hof für einen Beitritt zum VGN entschieden hat.
Laut dem Minister profitieren die Fahrgäste im gesamten Verbundgebiet von einheitlichen und meist auch günstigeren Ticketpreisen, abgestimmten Fahrplänen und einheitlichen Fahrgastinformationen.
Ziel des Freistaats ist es deshalb, ganz Bayern mit leistungsfähigen Verkehrs- und Tarifverbunden aus Bus und Bahn abzudecken. Weil leistungsfähige Verkehrsverbunde für die Entwicklung des ÖPNV vor Ort so wichtig sind, übernimmt der Freistaat einen Großteil der anfallenden Kosten für Verbundbeitritte und -neugründungen.
( Christian Bernreiter, Bayerischer Verkehrsminister)
Konkret bedeutet das: Der Freistaat Bayern trägt 90 Prozent der anfallenden sogenannten Erstinvestitionen und Einmalkosten (zum Beispiel neue Software, Umstellung der Ticketentwerter, Haltestellenausstattung) sowie ebenfalls 90 Prozent der weiteren Kosten in den ersten fünf Jahren. Für den Landkreis Hof bedeutet das, dass 2024 rund 279.600 Euro an Kosten für den VGN-Beitritt anfallen werden. Der Betrag verringert sich jährlich, bis lediglich die jährlichen Zahlungen für den Verbundbeitrag und den Schülerverkehr dauerhaft verbleiben.