Ein Kaminkehrermeister aus dem Landkreis Hof soll in einem oberpfälzischen Aus- und Fortbildungszentrum mit teils minderjährigen Schülern Naziparolen gebrüllt und verbotene Lieder gesungen haben. Dies berichten mehrere Medien übereinstimmend. Videos, die dem Bayerischen Rundfunk exklusiv vorliegen, belasten den Ausbilder aus Oberfranken schwer.
Vorfall in der Fortbildungsstelle in der Oberpfalz
Der Vorfall soll sich im Januar 2018 in einem Aufenthaltsraum der überbetrieblichen Fortbildungsstelle in Mühlbach bei Dietfurt (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) ereignet haben. Dort war der oberfränkische Kaminkehrermeister für die Gesellen- und Meisterausbildung zuständig. Nach dem Bekanntwerden des Vorfalls wurde er mittlerweile von der Schulleitung suspendiert. Zudem erhielt er ein Hausverbot.
„Beschuldigte noch nie derartig aufgefallen“
Wie Richard Herbst, der Obermeister der oberfränkischen Kaminkehrer-Innung aus Ebermannstadt (Landkreis Forchheim) auf TVO-Nachfrage berichtete, sei der Beschuldigte noch nie derartig aufgefallen.
Staatsschutz ermittelt
Dem Beschuldigten droht jetzt neben strafrechtlichen Konsequenzen auch der Rauswurf aus der oberfränkischen Kaminkehrer-Innung. Der Staatsschutz der Kripo Regenburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Wie der Bayerische Rundfunk abschließend berichtete, wollte sich der Mann aus dem Landkreis Hof nicht zu den Beschuldigungen äußern. Er ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er sich von dem Vorfall distanziere und nicht mit rechtsorientiertem Gedankengut sympathisiere.