Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei trainieren seit dem Dienstag (27. September) im östlichen Fichtelgebirge, von Hubschraubern aus die Radioaktivität am Boden zu messen. Derartige Hubschrauber-Messungen finden regelmäßig statt, um jederzeit auf einen realen Einsatzfall vorbereitet zu sein, so die Behörde zu der Aktion.
Üben für den Notfall
Zu den möglichen Einsatzszenarien gehört laut dem Bundesamt eine radioaktive Kontamination nach einem Unfall in einem deutschen Kernkraftwerk oder im benachbarten Ausland: Gelangen radioaktive Stoffe in die Umwelt, können Radioaktivitätsmessungen von Hubschraubern aus dazu beitragen, schnell das genaue Ausmaß der Kontamination eines Gebietes zu ermitteln. Die Ergebnisse liefern in der Folge wertvolle Informationen für die Behörden, die über Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung entscheiden müssen. In einem radiologischen Notfall kann eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern innerhalb von etwa drei Stunden überflogen und kartiert werden. Die Messresultate liegen bereits kurz nach der Landung vor.
Messflüge zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr
Die Messflüge finden bis zum 29. September jeweils im Zeitraum von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Hierbei ist ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz, der das Messgebiet in einer Höhe von etwa 90 Metern in parallelen Bahnen oder spiralförmig überfliegt.
Messgebiet an der deutsch-tschechischen Grenze
Das Messgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 10 x 20 Kilometern entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Die westliche Begrenzung des Gebiets liegt etwas westlich der Autobahn A93. Der nordwestlichste Punkt des Messgebiets liegt bei Schönwald, der südöstlichste bei Arzberg. Selb, Thierstein, Höchstädt im Fichtelgebirge und Thiersheim liegen innerhalb des Messgebiets.
Zusammenarbeit mit der Bundespolizei
Bei der Maßnahme arbeiten das Bundesamt für Strahlenschutz und die Bundespolizei bereits seit vielen Jahren eng zusammen. Die Bundespolizei stellt dabei Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Die BfS-Fachkräfte führen an Bord die Messungen durch und stellen den Strahlenschutz aller Beteiligten sicher.