Eine große Mehrheit ist für den vierspurigen Ausbau der B4 im Coburger Ortsteil Weichengereuth. Das war das Ergebnis einer Zeitungsumfrage im letzten Herbst. Nur: solche Umfragen sind meist nicht repräsentativ, deswegen wollte es die IHK zu Coburg genau wissen und hat ein Meinungsforschungsinstitut beauftragt.
dimap legt Ergebnis vor
Das Institut für Markt- und Politikforschung, kurz dimap, hat 1003 Menschen aus Coburg Stadt und Land befragt. Das Ergebnis: gut zwei Drittel befürworten einen Ausbau der B4. Dabei liegen die Werte für Stadt und Landkreis Coburg gleich auf.
Anwohner und OB zeigen sich skeptisch
Trotz des anscheinend eindeutigen Ergebnisses zeigen sich Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Anwohner aus dem Weichengereuth skeptisch. So fühlte sich das Stadtoberhaupt im Vorfeld zu wenig informiert, die Umfrage an sich sei wenig faktenbasiert abgelaufen. Ähnlich äußert sich Carsten Schmöe, der im Bereich der B4 wohnt. Er und seine Nachbarn haben nichts gegen eine Verbesserung der verkehrlichen Situation an sich. Die Pläne für den vierspurigen Ausbau (verantwortlich zeichnet das Staatliche Bauamt Bamberg) lehnen sie ab. Diesen Standpunkt hatte Schmöe bereits bei einer Diskussion im April deutlich gemacht.
IHK sucht das Gespräch
Die IHK zu Coburg möchte jetzt mit den Beteiligten das Gespräch suchen. Der Stadtrat hatte 2020 gegen den Ausbau votiert. Das, obwohl der Bund die Kosten für den Ausbau tragen würde. Noch mehr: der Ausbau ist bereits im Bundesverkehrswegeplan verankert, sogar im vorrangigen Bedarf. Die Stadt müsse also nur endlich Ja sagen, so der Tenor aus der Wirtschaft