Di, 28.05.2024 , 17:28 Uhr

Oberfranken

Gewittermythen im Check: Wenn die Natur auf Heavy Metal macht...

Wetterexperte Dominik Jung klärt auf

Über Jahrtausende hinweg hat die Menschheit eine Vielzahl an Weisheiten und lehrreichen Redewendungen über das Wetter hervorgebracht. Eine besondere Form dieser Erzählungen sind die Gewittermythen. Diese Mythen haben oft einen wahren Kern oder beruhen auf Beobachtungen, die missverstanden wurden. In jedem Fall sind Gewitter beeindruckende Naturphänomene, die Respekt verdienen.

Doch halten Sprichwörter wie „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“ einer modernen wissenschaftlichen Überprüfung stand? Wetterexperte Dominik Jung hat sie für TV Oberfranken genauer unter die Lupe genommen…

Hier einige der bekanntesten Gewittermythen:

Blitze sind Strafen der Götter:
In vielen Kulturen wurden Blitze als Zeichen des Zorns der Götter angesehen. Zum Beispiel glaubten die alten Griechen, dass Zeus Blitze schleudert, wenn er wütend ist.

Bäume und Gewitter:
Es gibt den Mythos, dass Eichen häufiger von Blitzen getroffen werden, weil sie heilig für den Donnergott Thor (in der nordischen Mythologie) sind. Tatsächlich werden Eichen häufiger getroffen, aber wegen ihrer Höhe und nicht wegen göttlicher Einflüsse.

Metall und Blitze:
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Metall während eines Gewitters absolute Blitzmagneten sind. Tatsächlich zieht Metall Blitze nicht an, aber es leitet Elektrizität, was gefährlich sein kann.

Gewitter und offene Fenster:
Es gibt den Glauben, dass man bei einem Gewitter alle Fenster schließen muss, damit Blitze nicht ins Haus kommen. Während offene Fenster keinen Blitz anziehen, ist es trotzdem sicherer, sie zu schließen, um Schutz vor Wind und Regen zu bieten.

Blitze schlagen nie zweimal an der gleichen Stelle ein:
Dieser Mythos ist weit verbreitet, aber falsch. Tatsächlich schlagen Blitze oft mehrmals an der gleichen Stelle ein, besonders an hohen Objekten wie Türmen oder Gebäuden.

Gummisohlen schützen vor Blitzeinschlägen:
Manche glauben, dass Schuhe mit Gummisohlen vor Blitzen schützen. Während Gummi tatsächlich ein Isolator ist, bieten normale Schuhsohlen keinen ausreichenden Schutz vor der enormen Spannung eines Blitzes.

Tiere können Blitze vorhersagen:
Es wird oft gesagt, dass Tiere ein bevorstehendes Gewitter spüren können. Während Tiere empfindlicher auf Veränderungen im Luftdruck und Elektromagnetismus reagieren, haben sie keine übernatürliche Fähigkeit, Gewitter vorherzusagen.

Handybenutzung zieht Blitze an:
Es gibt den Mythos, dass die Benutzung eines Handys im Freien während eines Gewitters gefährlich ist und Blitze anzieht. Handys ziehen keine Blitze an, aber es ist trotzdem ratsam, sich in ein sicheres Gebäude oder Fahrzeug zu begeben, um sich vor Gewittern zu schützen.

Bayerische Blitz-Hauptstadt 2023

P.S.: Bayerische Blitz-Hauptstadt war im vergangenen Jahr übrigens Memmingen im Allgäu. Am seltensten traf es Amberg in der Oberpfalz. Bundesweit liegt Bayern auf Platz zwei in Sachen Gewitterereignisse, die meisten Einschläge gab es 2023 in Baden-Württemberg.

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