Am Dienstagnachmittag (26. November) kam es in der eng bebauten Altstadt von Bamberg zu einem außergewöhnlichen und folgenschweren Zwischenfall. Aus dem Keller eines Mehrfamilienhauses drang dichter, schwarzer Rauch. Zunächst gingen Einsatzkräfte davon aus, dass Arbeiten im Kanalsystem eine chemische Reaktion ausgelöst hatten, die zu einem Brand führte.
Anwohnerin und Hund über Drehleiter gerettet
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Eine Bewohnerin und ihr Hund mussten mit einer Drehleiter aus ihrer Wohnung gerettet werden, da das verrauchte Treppenhaus die Fluchtwege versperrte. Glücklicherweise blieben sie unverletzt. Vier weitere Bewohner erlitten nach News5-Angaben jedoch Rauchvergiftungen und wurden ins Klinikum gebracht.
Chemische Reaktion von Bauschaum
Nach Untersuchungen stellte sich am Abend heraus, dass weder Kanalarbeiten noch ein Brand die Ursache waren. Eine Baufirma hatte versucht, Risse im Mauerwerk mit einem speziellen, aus zwei Komponenten bestehenden Bauschaum zu schließen. Dabei wurde im Keller jedoch eine übermäßige Menge des Materials in einen Hohlraum eingebracht. Die Substanz reagierte mit Sauerstoff, erhitzte sich auf über 200 Grad Celsius und erzeugte dichten Rauch. Das Haus gilt aktuell als einsturzgefährdet und unbewohnbar.
Zum Einsatz ein Statement von Oliver Eßel, Pressesprecher Feuerwehr Bamberg.