„Der Wind hat sich gedreht“ – mit diesem Spruch laden Befürworter der Windenergie zu einem Termin zum Windpark Trabelsdorfer Hof. Im Inneren einer Anlage erklären sie, warum diese Form der Stromerzeugung aus ihrer Sicht unverzichtbar sei.
Vor zehn Jahren noch absolutes Streitthema
Einer der Gastgeber ist Helmut Krämer, der frühere Erste Bürgermeister von Heiligenstadt im Landkreis Bamberg. Er selbst musste sich für Pläne, in seiner Gemeinde Windräder zu bauen, heftige Kritik anhören. Das war vor zehn Jahren. Zu diesem Zeitpunkt verabschiedete das Bayerische Kabinett die 10H-Regel, die Windräder von Wohnbebauung fernhalten sollte. Der Ausbau der Windenergie kam zum Erliegen.
1000 neue Windräder für Bayern
Dieser Tage scheint die Windkraft salonfähig zu sein. Der Freistaat gibt das Ziel vor, bis 2030 insgesamt 1000 neue Windanlagen zu bauen. „Zu wenig, um unseren Energiedurst zu stillen“, sagt Richard Lösel. Der frühere Siemensianer betreibt die Windräder am Trabelsdorfer Hof. Die Widerstände seien vor zehn Jahren massiv gewesen, heute gebe es viel Unterstützung. Richard Lösel plant eine Erweiterung.
Neue Vorranggebiete in Oberfranken-West
Anlass für das Zusammenkommen in Trabelsdorf: Der Regionale Planungsverband Oberfranken-West hat neue Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen. Insgesamt handelt es sich um mehr als 4000 Hektar, verteilt auf 49 Kommunen. Die Pläne werden bald online veröffentlicht, 2025 beginnt das Beteiligungsverfahren. Denn das gehört zur Wahrheit: bei Windkraft scheiden sich die Geister, es gibt neben Euphorikern auch massive Kritiker des Ausbaus.