„Zeit ist reif für eine Entscheidung.“ Mit diesen Worten kündigen Oberbürgermeister Andreas Starke, Geschäftsführer Julian Müller und Wirtschaftsreferent Stefan Goller eine vorgezogene Abstimmung zur Zukunft des Schlachthofs Bamberg an. Statt erst im Juni soll sich der Stadtrat bereits am 20. März mit dem Thema befassen. Vorangegangen sind eine Sitzung des Aufsichtsrats und eine Mitarbeiterinformation.
Der Grund für die Entwicklung ist eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, so fehlten aktuell Schlachtkapazitäten von 350 Rindern. Dadurch laufe ein Erlösdefizit von 40.000 Euro pro Woche an. Weil die Schlachthof Bamberg GmbH diesen Betrag selbst nicht ausgleichen kann, muss die Stadt das Geld zuschießen. Weil niemand eine Prognose abgeben könne, wie sich die Schlachtzahlen in den nächsten Wochen entwickeln, soll der Stadtrat entscheiden. Die Aussichten sind eher schlecht: zum einen glaubt Oberbürgermeister Andreas Starke nicht an eine Fortführung des Betriebs „um jeden Preis“ (zum aktuellen Defizit kommt ein Investitionsbedarf von kurzfristig fünf Millionen Euro, langfristig wären es sogar sieben Millionen Euro mehr), gleichzeitig steht ein Konzept für die Nachnutzung im Raum. Regionale Unternehmen aus der pflanzlichen Lebensmittelindustrie würden am Schlachthofgelände einen so genannten Food Campus errichten wollen. Einige Stadtratsfraktionen haben sich bereits positiv zu diesen Plänen geäußert.
Bereits vor der Pressekonferenz am Freitagabend (01. März) im Rathaus hatte die Stadtspitze die 165 Beschäftigten im Schlachthof informiert. Im Video fassen Andreas Starke, Julian Müller und Stefan Goller die Entwicklung des Tages zusammen. Ein Aspekt ist auch, dass der Freistaat Bayern keine Fördermittel für nötige Investitionen beitragen kann.