Es ist früh am Morgen, als am 1. Oktober 1989 der erste Sonderzug aus Prag auf Gleis 2 des Hofer Hauptbahnhofs einfährt. Er ist voll mit DDR-Flüchtlingen, die für die Freiheit alles hinter sich gelassen haben. Für viele Menschen war dieser Tag ein emotionaler Wendepunkt, der ihre Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit und Würde auf dramatische Weise erfüllte. Als der Zug anhielt, umarmten sich Fremde in tiefer Solidarität, denn sie alle teilten denselben schmerzhaften Weg in eine ungewisse, aber hoffnungsvolle Zukunft.
TVO spricht mit Zeitzeugen des historischen Tages
Unter den Tausenden, die in Hof zum ersten Mal ihren Fuß auf westlichen Boden setzen, war Familie Kuhn. Sie alle werden von vielen ehrenamtlichen Helfern wie Edith Söllner betreut und umsorgt.
Für die einen ist es die Fahrt ihres Lebens, für den anderen einfach nur der Dienst, so wie bei Lokführer Lutz Mai. Als er am 5. Oktober 1989 einen der berühmten Prager Züge in den Westen führt, erlebt er Unglaubliches.