Nach der umfangreichen Gewässerverunreinigung der Rodach bei Erlabrück (Landkreis Kronach) kommt es zu Beeinträchtigungen der Gewässer-Qualität stromabwärts in der Rodach. Betroffen ist zudem der Main, nach dem Zufluss der Rodach. Die Warnung gab nun das Landratsamt Lichtenfels heraus.
Massiver Ölunfall am Montag
Wie TVO am Dienstag (28. September) umfangreich berichtete, gab dass in einem an die Rodach angrenzenden Sägewerk bei Erlabrück einen massiven Ölunfall. Ein 3.000 Liter fassende Öltank kippte beim Umlagern von einem Gabelstapler und lief aus. In dem Tank befanden sich laut Wasserwirtschaftsamt Kronach rund 1.500 Liter mit verschiedenen Mineralölprodukten.
Fischsterben in der Rodach
Dies führte in dem Flussabschnitt der Rodach zu einem Fischsterben. Am Wehr der Wöhrleinsmühle wurden bei einer ersten Zählung rund 150 tote Fische geborgen. Darunter waren Aale, Forellen und Barsche.
Krebserregende Stoffe können nicht ausgeschlossen werden
Laut Landratsamt Lichtenfels wurde am Mittwochmittag (29. September) die Schadstoffwelle bis an die Mündung des Mains festgestellt. Das dem Wasserwirtschaftsamt Kronach noch unbekannte Stoffgemisch, riecht stark, verbreitet sich über das abfließende Flusswasser, setzt sich aber auch auf der Gewässersohle ab. Aufgrund der unbekannten Zusammensetzung kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um einen gesundheitsgefährdenden oder krebserregenden Stoff handelt.
Warnung der Behörden
Das Wasserwirtschaftsamt Kronach empfiehlt bis zum Vorliegen neuerer Erkenntnisse für den gesamten Bereich der Rodach - von Erlabrück bis zur Main-Mündung - sowie für den Main im Landkreis Lichtenfels inklusive angeschlossener Seen, Fischteiche und weiterer Gewässer:
Proben entnommen / Untersuchungen laufen
Das zuständige Wasserwirtschaftsamt Kronach entnahm bereits am Montagabend Proben. Dabei handelte es sich um Wasser, Sedimente, Fische und Kleinstlebewesen. Diese Proben werden aktuell im Zentrallabor Oberfranken in Bayreuth untersucht. Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen rechnen die Behörden Ende dieser Woche oder Anfang der kommenden Woche. Wenn weitere Untersuchungen notwendig sind, könnten die Proben im Anschluss in den bayerischen Speziallaboren in Schweinfurt oder Augsburg zusätzlich untersucht werden. Weitere Probeentnahmen sind geplant.