Mi, 02.11.2022 , 17:00 Uhr

Stadt und Landkreis Bamberg

Nach Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick: Emotionale Reaktionen aus Politik & Religion

Reaktionen geprägt von Überraschung und Verständnis

Am Dienstag (01. November) nahm Papst Franziskus den Amtsverzicht von Erzbischof Ludwig Schick an. TVO berichtete. Seit 2002, also 20 Jahre lang, war der Erzbischof im Amt. Sein Rücktritt, der für einige überraschend kam, aber dem dennoch mit Verständnis begegnet wird, ruft viele Reaktionen hervor. Durch den Rücktritt will Schick die bevorstehenden Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen, so das Erzbistum Bamberg am Dienstag.

Verständigung, Versöhnung, Brückenbauer – das sind drei Begriffe, die ich untrennbar mit Erzbischof Ludwig Schick verbinde. Die Entscheidung, sein Amt einem jüngeren Nachfolger zu übergeben ringt mir Hochachtung und Respekt ab. Ich wünsche Ihnen, Exzellenz, einen vor allen Dingen gesunden Start in den wohlverdienten Ruhestand und Gottes reichen Segen. Vergelt’s Gott für Ihr immer offenes Ohr – gerade für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, in Bamberg und überall auf der Welt.

(Melanie Huml, Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales)

Seine Exzellenz hat das Erzbistum Bamberg in seinen 20 Amtsjahren vielfältig geprägt und zu einer modernen Diözese weiterentwickelt. In einer schwierigen Zeit für die katholische Kirche hat er diese Aufgabe mit viel Nähe zu den Gläubigen und großer Herzenswärme erfüllt.

Im Namen der Stadt Bamberg, aber auch ganz persönlich, danke ich ihm, für alles, was er für die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger getan hat. Seine herausragende Persönlichkeit wird in der Bevölkerung hochgeschätzt, und sein seelsorgerisches Wirken war für unsere Stadt enorm wichtig.

Mit Erzbischof Ludwig Schick verbindet mich eine von Anfang an innige Zusammenarbeit, die über die 16 gemeinsamen Amtsjahre noch weiter gewachsen ist. Viele gemeinsame Erlebnisse und gegenseitiges Vertrauen haben unser Verhältnis geprägt. Immer, wenn ich seinen Rat gesucht habe, stand er mir hilfreich zur Seite.

Vor der Entscheidung von Ludwig Schick habe ich größten Respekt. Ich wünsche Ludwig Schick nach diesen arbeitsreichen Jahren einen erfüllten Ruhestand, in dem er seiner Leidenschaft Sport noch lange nachgehen kann. Die Besetzung des Nachfolgers wird keine leichte Wahl sein, tritt er doch in große Fußstapfen.

(Andreas Starke, Oberbürgermeister Bamberg)

Ein von Herzen kommendes Vergelt's Gott für fast 50 Jahre segensreichen Dienst im Weinberg des Herrn, zwei Jahrzehnte hiervon an der Spitze unseres Erzbistums Bamberg! Er hat mit der frohen Botschaft die Menschen persönlich im Glauben gestärkt und suchte als erster Erzbischof in Deutschland über Twitter den digitalen Weg zu den Gläubigen. Dafür (für den Ruhestand; Anm. d. Red.) wünsche ich ihm  persönlich und im Namen des Landkreises Bamberg alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit! - Sehr gespannt dürfen wir auch auf das Buch sein, das unser scheidender Erzbischof schreiben will!

(Johann Kalb, Landrat Landkreis Bamberg)

Das Rücktrittsgesuch des bisherigen Erzbischofs von Bamberg Ludwig Schick überrascht mich und ich bedauere dies. Ich hätte gerne weiter mit ihm zusammengearbeitet; der nächste Termin der gemeinsamen Eröffnung für die Woche für das Leben stand schon in meinem Terminkalender.

Viele Dimensionen seines Handelns habe ich immer besonders geschätzt; einige nenne ich: Ludwig Schick hatte im weltweiten Kontext immer einen Blick für Ungerechtigkeit und brachte sie profiliert und ethisch durchdacht zur Sprache. Auch hier zeigte sich eine Gabe, kernig, konkret und anschaulich zu formulieren.

In der Ökumene war er mir ein verlässlicher Partner auf dem Weg zu mehr Gemeinschaft aus der Quelle gemeinsam gepflegter Spiritualität. In keiner noch so schwierigen Situation habe ich ihn ohne Zuversicht des Glaubens erlebt. Das ist wohl seine größte Gabe.

In der Gewissheit, dass er seine Gaben weiter einbringen wird in die Erzdiözese Bamberg und in die Gemeinschaft der Kirchen, danke ich ihm persönlich für das Miteinander in den 13 Jahren, in denen wir die Verbindung von Kirchenkreis Bayreuth und Erzdiözese Bamberg pflegten. Und darüber hinaus danke ich ihm im Namen unserer evangelisch-lutherischen Kirche für gelebte Weggemeinschaft in der Kirche Jesu Christi. Gott segne alles, was er als Bischof emeritus für diese Kirche tun wird und erhalte ihm lange Freude und Kraft für seinen Dienst.

(Dorothea Greiner, Regionalbischöfin)

Ich bedauere die Entscheidung unseres Erzbischofs Ludwig Schick sehr, weil er in diesen auch für die katholische Kirche schwierigen Jahren das Erzbistum Bamberg klug und souverän geführt hat und ein guter Hirte seiner Herde war. Ich habe aber auch großen Respekt vor Erzbischof Schicks Absicht, jetzt den Weg frei zu machen für einen jüngeren Nachfolger, der innerkirchliche Reformen ebenso voranbringen soll wie eine zeitgemäße Spiritualität.

Ich freue mich aber auch sehr, dass Erzbischof Schick in unserer Diözese bleiben wird und wir ihn weiter bei vielen Gelegenheiten begegnen können.

(Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister)

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