Erneut klickten jetzt in den Niederlanden die Handschellen: Nach dem ersten großen Erfolg im Rahmen der Ermittlungen zu verschiedenen Geldautomaten-Sprengungen mit mehreren Festnahmen, kam es jetzt im Nachbarland zu weiteren Verhaftungen mutmaßlicher Täter. Diese sollen auch für eine Sprengung in Scheßlitz (Landkreis Bamberg) verantwortlich sein.
Geldautomatensprengung Ende Juni in Scheßlitz
Bereits seit mehreren Monaten ermitteln die Staatsanwaltschaft Bamberg, das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) und das Landeskriminalamt von Baden-Württemberg in den Fällen. TVO berichtete über die Verhaftungen in den Niederlanden zu Jahresbeginn. Nun gelang den Ermittlern ein weiterer Schlag gegen die Gruppe von Automatensprengern. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Behörden können den Festgenommenen insgesamt sechs Fälle zugeordnet werden, so in Wilsdruff, Fürth, Frankfurt (Main), Sulz am Neckar, Leipheim und am 27. Juni 2023 bei der VR-Bank in Scheßlitz. Hier erlangten die Täter allerdings keine Beute. In allen Fällen wurde laut BLKA Festsprengstoff durch die Täter benutzt. Allein bei den Sprengungen in Wilsdruff und Frankfurt wurden jeweils fast 200.000 Euro erbeutet. Durch die umfangreichen Ermittlungen konnten die sechs Vorfälle einer Tätergruppe zugeschrieben werden.
Razzia am Mittwoch in den Niederlanden
Durch die nationale und internationale Zusammenarbeit der Behörden wurden am Mittwoch (27. September) in einer Festnahme- und Durchsuchungsaktion in den Niederlanden neun Objekte durchsucht und vier Haftbefehle vollstreckt. Insgesamt mehr als 100 Einsatzkräfte waren am Mittwoch hierbei tätig.
Vier Männer festgenommen
Bei den vier Festgenommenen handelt es sich um Männer im Alter von 25 bis 30 Jahren, mit niederländischem oder marokkanischem Pass und Wohnsitz in den Niederlanden. Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler unter anderem Bargeld in fünfstelliger Höhe, Zünder, hochwertige Kleidung, Speichermedien und Mobiltelefone. Die Polizei stellte die Fundsachen sicher. Die Männer wurden am Mittwoch einem Haftrichter in den Niederlanden vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg beantragte anschließend die Auslieferung nach Deutschland. Die Ermittlungen hierzu dauern weiter an.