Mo, 25.11.2024 , 14:30 Uhr

Oberfranken / Deutschland

"Nur noch Hass und Hetze": Immer mehr Sportvereine verlassen die Plattform X - auch aus Oberfranken?

FC St. Pauli, Werder Bremen und Hansa Rostock haben die Reißleine gezogen

Es ist ein Twitter-Beben, welches sich derzeit in Prominenten- und Politiker-Kreisen vollzieht. Immer mehr Personen aus dem öffentlichen Leben verlassen die Online-Plattform X, früher Twitter. Sie argumentieren, dass auf dem Kurznachrichtendienst immer mehr Hass und Hetze verbreitet werden. Auch deutsche Fußballclubs haben jetzt „Tschüss“ gesagt, andere Clubs denken darüber nach. Wie sieht es bei den oberfränkischen Vereinen aus?

FC St. Pauli, Werder Bremen und Hansa Rostock haben die Reißleine gezogen

Nachdem zahlreiche Prominente aus dem In- und Ausland der Social-Media-Plattform X bereits den Rücken gekehrt haben, ziehen nun auch Sportvereine in Deutschland nach. Den ersten großen medialen Aufschrei gab es beim Rückzug des Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli. Zuletzt zogen Werder Bremen und Hansa Rostock nach. Andere Vereine wie Holstein Kiel oder der Hallesche FC (HFC) denken darüber nach. Argumentiert wird, dass seit der Übernahme der Plattform durch Elon Musk, die Verbreitung von Hass, Hetze und rechtsextremistischen Inhalten deutlich zugenommen habe.

Kritik an der Plattform wächst

Zudem wird eine fehlende Moderation von X kritisiert, wie auch der Algorithmus der Online-Plattform. Dieser, so heißt es von Kritikern, solle negativen Kommentaren und polarisierenden Inhalten eine größere Reichweite gewichten, konstruktiven Beiträgen dagegen nicht. Anstelle von X wollen einige Clubs nun auf alternative Plattformen wie Bluesky oder Mastodon ausweichen.

Diskussionen unter den Usern

Die Reaktion der Follower ist allerdings kein „Kantersieg“. Viele User bedauern den Rückzug ihrer Lieblingsteams, da sie auch bei X die Kommunikation und den Austausch schätzen. Andere können den Schritt wiederum verstehen und überlegen ebenso einen „Umzug“ auf andere Kanäle.

Überdenken auch oberfränkische Sportvereine ihre Aktivitäten auf X?

Wie wird die Causa bei oberfränkischen Sportvereinen aufgenommen? Viele Vereine in der Region besitzen zwar einen X-Account, sind dort aber nicht aktiv oder beendeten das „Twittern“ bereits vor Jahren. Die SpVgg Bayreuth aus der Regionalliga Bayern, die Selber Wölfe aus der DEL2 und auch der frühere deutsche Basketball-Serienmeister Bamberg Baskets nutzen den Kurznachrichtendienst seit Jahren, um unter anderem Personalien, Spieltermine und (Live)-Ergebnisse mitzuteilen.

Planen gegebenenfalls auch die drei Top-Vereine aus der Region einen Rückzug bei X? TVO fragte per Mail am Freitag (22. November) in den betreffenden Pressestellen der Vereine nach.

Die Baskets Bamberg teilten TVO telefonisch mit, dass die derzeitige Situation bekannt ist und man intern über diese Causa diskutiert. Eine Entscheidung, ob die Bamberger gegebenenfalls X verlassen werden, sei aber noch nicht gefallen.

Bezüglich eines Rückzuges von der Online-Plattform ist bei der SpVgg Bayreuth zumindest aktuell noch nichts in Planung. Dies teilte Altstadt-Geschäftsführerin Nicole Kalemba der TVO-Onlineredaktion in einem Statement am Montagmittag mit. Wie Kalemba anmerkt, beschränke sich die Aktivität der Spielvereinigung auf X allerdings ohnehin lediglich auf Postings an Spieltagen.

Von der Pressestelle der Selber Wölfe gab es in den vergangenen drei Tagen kein Statement darauf. Auch telefonisch war niemand bis Montagnachmittag 14:30 Uhr zu erreichen.

Interessiert es Elon Musk überhaupt?

Die aktuelle Rückzugswelle aus Deutschland und dem westlichen Europa ist ein weiterer Rückschlag für die Plattform X, die nach der Übernahme von Musk Ende 2022 bereits mit einem massiven Rückgang von Werbepartnern und einer wachsenden Abwanderung von Nutzern zu kämpfen hatte. Ob die Abwanderung von St. Pauli, Bremen oder Rostock zu einem Abschrecken bei Elon Musk und bei X führen wird, dürfte beim Blick auf die Plattform – die vor allem im angelsächsischen Raum ihre Hauptbedeutung hat, wohl eher mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.

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