In Oberfranken wurden 2019 insgesamt 49.489 Straftaten registriert. Damit verzeichnete die Polizei einen Rückgang der Straftaten um 9,9 Prozent. Die Entwicklung der Gesamtstraftaten wurde aber auch 2019 durch Delikte nach dem Aufenthalts- und Asylgesetz – insbesondere in den Grenzregionen und in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften beeinflusst. Um eine aussagekräftige Statistik für die Langzeitbetrachtung zu erzielen, wurden diese Delikte herausgenommen und eine „bereinigte Statistik“ zu den Straftaten herausgestellt. Ohne die ausländerrechtlichen Fälle verringerten sich die Straftaten in Oberfranken im Jahr 2019 auf 46.565 Delikte. Dies ergab ein Minus von 2,4 Prozent zum Vorjahr.
(Anmerkung: Folgende Kennzahlen der 2019er Statistik werden aufgrund der Langzeitbetrachtungv ohne die ausländerrechtlichen Fälle bilanziert)
Zu den in Oberfranken 33. 619 aufgeklärten Fällen insgesamt konnte die Polizei 23.596 Tatverdächtige ermitteln.
Zu den oberfränkischen Mittelzentren gehören: Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof. Ein Rückgang der Straftaten wurde in den folgenden Mittelzentren verzeichnet:
In Coburg und Hof hingegen wurde ein Anstieg der Straftaten verzeichnet:
Ein deutlicher Rückgang der Straftaten fand im Jahr 2019 in den Landkreisen Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Kronach und Lichtenfels statt.
Ein Anstieg der Strafdelikte wurde hingegen in den Landkreisen Hof, Bayreuth, Kulmbach und Wunsiedel festgestellt:
Zu den Grenzregionen gehören der Landkreis Wunsiedel und der Landkreis Hof sowie die Stadt Hof. Die Anzahl der Straftaten im Jahr 2019 stieg von 487 auf 12.033 Fälle. Das macht einen Anstieg von 4,2 Prozent. Die Aufklärungsquote (bedeutet die Anzahl der aufgeklärten Straftaten) konnte auf 72,8 Prozent erhöht werden. Im Bereich Straßenkriminalität stieg die Anzahl um 11,8 Prozent. Gestiegen sind die Diebstahlsdelikte um 6,5 Prozent. Von den Diebstahlsdelikten sind:
Laut der Kriminalstatistik 2019 konnte ein deutlicher Rückgang in den Deliktsbereichen Wohnungseinbruchdiebstahl, Diebstahl, Gewaltkriminalität und Straßenkriminalität verzeichnet werden. In den Deliktsbereichen Rauschgiftkriminalität, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Computerkriminalität und Callcenter-Betrug wurde hingegen ein Anstieg verzeichnet. Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Deliktbereiche mit ihren Fakten und Zahlen vor.
Laut Polizei steigen in den Herbst- und Wintermonaten die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche, da die früh einsetzende Dunkelheit und unbeleuchtete Anwesen den Tätern die Auswahl „lohnender“ Objekte erleichtern würden. In Oberfranken sank die Anzahl der Einbrüche um 32,1 Prozent. Bayernweit hingegen sank die Fallanzahl um 4,4 Prozent. 49,5 Prozent der Taten blieben bei einem Einbruchsversuch.
Die Zahl der aufgeklärten Straftaten (AQ) ist im Bereich der Wohnungseinbrüche von 3,3 Prozent auf 26,6 Prozent gestiegen. Somit liegt Oberfranken über der bayernweiten Aufklärungsquote von 21,8 Prozent. Die Häufigkeitszahl (HZ) beschreibt bekannt gewordene Straftaten pro hunderttausend Einwohner. Diese lag oberfrankenweit bei 20 und in Bayern bei 33.
Von den insgesamt 10.427 Diebstahlsdelikten im Jahr 2019 konnte ein Rückgang zum Vorjahr um 8,5 Prozent verzeichnet werden. Damit wurde ein neuer 15-Jahres-Tiefstand erreicht. Von den Diebstahldelikten blieben 7,3 Prozent bei einem Versuch. Den größten Anteil der Diebstahlskriminalität nimmt:
Von den 4.138 ermittelten Tatverdächtigen waren 3.007 männlich. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug 1.350 Personen. Der Beuteschaden der gesamten Diebstahlsdelikte betrugen 11.423.813 Euro. Davon entfallen 4.293.625 Euro auf den einfachen Diebstahl und 7.130.188 Euro auf den schweren Diebstahl.
Unter Gewaltkriminalität fallen laut der Statistik Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raubdelikte und gefährliche sowie schwere Körperverletzung. Im Jahr 2019 sind oberfrankenweit 1.617 Gewaltdelikte zu verzeichnen. Das stellt einen Rückgang um 7,7 Prozent dar.
Die meisten Tatverdächtige waren männlich
Von den 1.699 Tatverdächtigen waren 1.447 Personen männlich. Nichtdeutsche wurden zu 31,7 Prozent als tatverdächtig registriert. Bei den insgesamt 1.617 Gewaltdelikten stellten Kinder 5,3 Prozent und Jugendliche 10,6 Prozent der Tatverdächtigen dar. Heranwachsende waren zu 14,7 Prozent und Erwachsene zu 69,5 Prozent tatverdächtig.
Unter Straßenkriminalität fallen Raubdelikte, Sachbeschädigungen oder Kfz-Diebstähle. Im Jahr 2019 ist ein Rückgang im Bereich der Straßenkriminalität um 2,2 Prozent festzustellen.
Die Mehrzahl der 1.857 Tatverdächtigen war mit 1.662 männlich. Mit 508 Tatverdächtigen liegt der Anteil Nichtdeutscher in diesem Bereich bei 27,4 Prozent. Der Gesamte Beuteschaden liegt in diesem Deliktbereich bei 7.551.946 Euro.
In Oberfranken konnte im Jahr 2019 ein Rückgang der Rauschgifttoten von 21 auf 14 Personen verzeichnet werden. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte in Oberfranken stieg im Jahr 2019 um 3,1 Prozent.
Im Jahr 2019 ist die Anzahl der Sexualdelikte oberfrankenweit um 8,3 Prozent gestiegen. Bayernweit hingegen um 4,9 Prozent. Laut Polizei sei ein Grund für die weitere Zunahme der Sexualdelikte ein gestiegener „gesellschaftlicher Kontrolldruck“ im Bereich des Verbreitens pornografischer Schriften über die soziale Medien. Dies stellt den größten Teil der Taten im Bereich des Ausnutzens sexueller Neigungen dar. Der Anteil der tatverdächtigen Zuwanderer an den Sexualdelikten beträgt 10,1 Prozent.
Unter Computerkriminalität fallen die Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung, Abfangen von Daten, Softwarepiraterie im privaten Bereich sowie in Form gewerbsmäßigen Handelns. Im Jahr 2019 stellte die Polizei bei insgesamt 1.359 Fällen, 83 Fälle zum Vergleich 2018 mehr fest.
Unter dem Begriff Callcenter-Betrug werden alle Arten des Trickbetrugs verstanden:
Im Bereich des Callcenter-Betruges ist im vergangenen Jahr ein Anstieg um 218 Fälle auf 1.468 Taten festzustellen. Die entscheidende Zahl der vollendeten Delikte beträgt jedoch 107, 30 Fälle weniger als im Jahr 2018. Die Betrugsfälle mit dem „Enkeltrick“ sanken um 12 Fälle auf 321.
Unter dem Begriff Zuwanderer werden Tatverdächtige mit folgenden Aufenthaltsanlässen zusammengefasst:
Zuwanderer wurden in 12,3 Prozent aller registrierten Straftaten als Täter festgestellt. Zahlen und Fakten folgender Delikte:
Im Jahr 2018 ist ein Anstieg auf 325 Delikte zu verzeichnen. Das war der höchste Stand seit 2009. 10 Fälle weniger sind es nun im Jahr 2019 mit einem Rückgang von 315 Taten. Das macht 3,1 Prozent. Fallzahlen der unterschiedlichen politisch, motivierten Parteien:
Zudem wurden im Jahr 2019 oberfrankenweit ein Anstieg der politisch motivierten Gewaltkriminalität auf 16 Fälle konstatiert. Davon entfallen:
Laut der Oberfränkischen Polizei ist Oberfranken ein ausgesprochen sicherer Regierungsbezirk. Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten ist erneut gesunken, die Aufklärungsquote nochmals gestiegen. Kriminalitätsbekämpfung ist sowohl eine gesamtgesellschaftliche, wie auch eine kommunale Aufgabe. Die Oberfränkische Polizei bedankt sich daher bei allen, die im vergangenen Jahr zur Sicherheit in Oberfranken beigetragen haben.