Am Donnerstag (12. September) findet der diesjährige bundesweite Warntag statt. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die auf freiwilliger Basis teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ab etwa 11:00 Uhr ihre Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung, unter anderem mittels Sirenen oder Apps. Der erste deutschlandweite Warntag im September 2020 endete im digitalen Chaos! Beim letzten Warntag im September 2023 gab es dann schon deutlich weniger Probleme.
Ziele des bundesweiten Warntages:
Warnmittel der Behörden
Warnmittel waren früher ausschließlich die Sirenen. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung kamen bereits vor Jahren auch die sogenannten „Warn-Apps“ für das Smartphone dazu. Über diese inzwischen bewährten Apps gehen an die Bevölkerung Warnmeldungen für unterschiedliche Gefahrensituationen heraus. Dazu gehören unter anderem die Ausbreitung von Gefahrstoffen, Großbrände, Warnungen des Deutschen Wetterdienstes oder Informationen zu Hochwassergefahren.
Alarm bei Feuer und anderen Notständen, der zur Alarmierung der Einsatzkräfte der Feuerwehren dient
Alarm, der die Bevölkerung veranlassen soll, anlässlich schwerwiegender Gefahren für die öffentliche Sicherheit auf Rundfunkdurchsagen zu achten
(Quelle: Bayerisches Innenministerium)
Die in Deutschland führenden Warn-Apps heißen „Nina“ (Anbieter: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), „Katwarn“ von der Fraunhofer-Gesellschaft oder "BIWAPP", das regionale Warn- und Informationssystem vieler Kommunen. Diese Apps stehen für alle gängigen Smartphone-Betriebssysteme zur Verfügung. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät ausdrücklich dazu, eine Warn-App zu installieren, um damit wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes schnell und zuverlässig übermittelt zu bekommen. Beim bundesweiten Warntag sollen aber auch die Handy- und Smartphone-Nutzer ohne App eine Benachrichtigung bekommen. Die kommt als SMS – mit dem Inhalt, dass es sich um eine bundesweite Alarmierungsübung handelt und keine Gefahr besteht.
Warnung zumeist nur noch digital
In Oberfranken wird großflächig meist nur noch digital gewarnt, so auch bereits am letzten bundesweiten Warntag im Jahr 2020. Wer mindestens eine der oben genannten Apps auf seinem Smartphone geladen oder sich entsprechend registriert hat, sollte eine entsprechende Warnung am Donnerstag erhalten.
Warn-App "NINA"
Das mobile Warnsystem NINA wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bereitgestellt. NINA ist die Warn-App des Modularen Warnsystems MoWAS und stellt amtliche Notfall-Informationen, Warnmeldungen und Informationsangebote des Bundes, der Länder und der Kommunen im Rahmen des Zivil- und Katastrophenschutzes zur Verfügung. NINA steht als App für iPhone im App Store und Android Phone im Google Play Store kostenlos zur Verfügung. Weitere Infos hierzu gibt es unter bbk.bund.de/NINA.
Warn-App "KATWARN"
KATWARN ist ein Bevölkerungs- und Informationssystem, über das bei größeren Gefahren- oder Schadenslagen (Großbrände, Chemieunfälle, oder Bombenfunde) und im Katastrophenfall gewarnt oder informiert wird. KATWARN steht als App für iPhone im App Store, Android Phone im Google Play Store und Windows Phone im Windows Store kostenlos zur Verfügung. Alternativ bietet KATWARN kostenlose Warnungen mit eingeschränkter Funktionalität auch per SMS oder Email zum Gebiet einer registrierten Postleitzahl. Weitere Infos hierzu gibt es im Internet unter katwarn.de.
Warn-App "BIWAPP"
BIWAPP ist das regionale Warn- und Informationssystem vieler deutscher Kommunen. Die App dient Städten und Landkreisen dazu, Bürgerinnen und Bürger über das Smartphone vor akuten Gefahren, Risiken und örtlichen Einschränkungen zu warnen. Feuerwehren und Katastrophenschützer waren an der Entwicklung beteiligt. Auch BIWAPP steht für alle gängigen Handy-Varianten in den jeweiligen Stores zur Verfügung.
Warnung über CELL BROADCAST
In diesem Jahr wird die Bevölkerung auch wieder über den Kanal "Cell Broadcast" gewarnt. Dieser ermöglicht es, Warnungen schnell und zielgenau an eine große Anzahl von Menschen zu versenden. Die Übersendung von Warnmeldungen über Cell Broadcast ist ein anonymes Verfahren, das die Empfangsbereitschaft des Mobilfunkendgerätes nutzt. So können in einem potenziellen Gefahrengebiet befindliche Mobilfunkendgeräte mit einer Warnmeldung angefunkt werden, ohne dass eine vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten notwendig ist. Weitere Informationen dazu gibt es auf den Internetseiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Achtung: Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet.
Über eine öffentliche Online-Umfrage haben Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit der Probewarnung zu teilen. Hierbei wird zum Beispiel erhoben, ob sie die Probewarnung über "Cell Broadcast" oder einen anderen Kanal empfangen haben. Die Umfrage startet am 12. September gegen 11:00 Uhr und wird sieben Tage aktiv sein. Die Teilnahme an der Umfrage ist über die entsprechende Webseite möglich. Die Beiträge bleiben dabei anonym. Die Umfragedaten und die technische Analyse werden wissenschaftlich ausgewertet und in einem Bericht zusammengestellt.
Landkreis Bamberg:
Im gesamten Landkreis Bamberg wird die Warnung über die Notfallinformations- und Nachrichten App NINA erfolge. Auch in diesem Jahr wird die Bevölkerung zudem über den Kanal "Cell Broadcast" auf den Mobiltelefonen gewarnt.
Sirenen in mehreren Landkreisgemeinden
In diesem Jahr werden außerdem in Dörfleins, Dreuschendorf, Hirschaid, Priesendorf, Reichmannsdorf, Stegaurach und Wattendorf mobile Lautsprecher- und Sirenenanlagen eingesetzt.
Nicht alle Gemeinden im Landkreis Bamberg nehmen am Warntag teil, da die technischen Voraussetzungen in den Orten noch nicht überall vorliegen. Im Rahmen der Umstellung der Sirenen auf digitale Alarmierung wird jedoch in den nächsten Jahren die Warnung der Bevölkerung flächendeckend möglich werden.
Landkreis Wunsiedel:
Im Landkreis Wunsiedel werden die bekannten Warn-Apps (z.B. NINA und KATWARN) auslösen. Auch mittels Cell Broadcast wird gewarnt werden. Da die Umrüstung von Sirenen in Kirchenlamitz bereits abgeschlossen ist, wird dort am Warntag um 11:00 Uhr der Heulton für die Warnung und um 11:45 Uhr der Heulton für die Entwarnung zu hören sein. Die Umrüstung der übrigen Sirenen im Landkreis wird schrittweise erfolgen, in Marktredwitz und Schirnding bereits noch im September.
Landkreis Coburg:
Ein bisschen spektakulärer als in der Vergangenheit dürfte im Landkreis Coburg der nächste bundesweite Warntag ausfallen. Diesmal werden nämlich neben den betreffenden WarnApps oder dem Cell Broadcast auch die ersten Sirenen im Landkreis ertönen, die auf die digitale Alarmierung umgestellt worden sind.
Derzeit läuft im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Coburg (ILS) – sie ist für die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels sowie die Stadt Coburg zuständig – die Umrüstung der Sirenen auf digitale Alarmierung auf Hochtouren. Über 100 digitale gesteuerte Sirenen sind inzwischen im Coburger Land als einsatzbereit gemeldet, mehrere Dutzend werden gerade umgestellt.
Landkreis Lichtenfels:
Die Probealarmierung erfolgt auch im Landkreis Lichtenfels über verschiedene Warnkanäle, unter anderen über die bekannten Warnapps. Im Rahmen der derzeit noch laufenden Umstellung auf die digitale Alarmierung werden auch die Feuerwehrsirenen dahingehend ertüchtigt, dass diese neben dem bekannten Feuerwehralarm auch für die Bevölkerungswarnung (einminütiger Heulton) angesteuert werden können. Bis auf die Sirenen der Stadt Burgkunstadt (mit Ausnahme der Sirene in Neuses) und dem Markt Ebensfeld sind bereits alle Feuerwehrsirenen im Landkreis Lichtenfels umgerüstet und nehmen an der Probealarmierung teil. In der Stadt Weisman ist lediglich noch die Sirene Am Markt nachzurüsten.
Landkreis Kulmbach:
Neben den WarnApps und dem Cell Broadcast werden zum bundesweiten Probealarm auch im Landkreis Kulmbach Sirenen zur Warnung der Bevölkerung ertönen. Eine akustische Entwarnung per Sirene entfällt. Diese Gemeinden beteiligen ich daran:
Stadt Bayreuth:
Neben den bekannten WarnApps und dem Cell Broadcast auf dem Handy löst die Stadt Bayreuth die im Stadtgebiet befindlichen Katwarn-Sirenen am Neuen Rathaus, am Meranierring und am Feuerwehrgerätehaus Laineck aus.
Stadt Coburg:
Zusätzlich zum Cell Broadcast und den WarnApps testet die Stadt Coburg am Donnerstag die Warnungen über digitale Kanäle wie Parkleitsysteme, die städtische Website und über die sozialen Medien. Sirenen sind in der Stadt nicht vorhanden. Informationen zur Vorbereitung auf einen Katastrophenfall und zum Verhalten im Ernstfall gibt es am Donnerstag zudem auf dem Marktplatz der Vestestadt. Hier wird es einen Infostand der Stadtverwaltung geben, an dem unter anderem die neue Broschüre des Amtes für Katastrophenschutz verteilt wird.
Stadt Bamberg:
Wie die Stadtverwaltung Bamberg mitteilte, wird am Donnerstag in der Domstadt ausschließlich mit den bekannten Warn-Apps sowie dem Cell Broadcast gewarnt.