In einem persönlichen Schreiben haben sich der Hofer Landrat Bernd Hering, sein Kollege aus Wunsiedel, Landrat Dr. Karl Döhler und der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner an Staatsminister Joachim Hermann gewandt. Grund dafür ist, dass die Zahlen der Aufgriffe meist junger Menschen in den Region um Hof und Wunsiedel aufgrund der Nähe zur tschechischen Grenze Jahr für Jahr weiter dramatisch ansteigen.
Schon längere Zeit kämpft man mit vereinten Kräften gegen das Problem. Richter, Staatsanwälte und die Mitarbeiter der Polizeibehörden sensibilisieren gemeinsam mit den Vertretern der Kommunen die Bevölkerung vor Ort für das Thema und klären umfangreich über die verheerenden Folgen des Konsums von Crystal auf. Novum bei all der Präventionsarbeit war jüngst ein gemeinsam organisiertes Seminar für Fahrlehrer der Region im Landratsamt Hof, das enormen Zuspruch fand. Fachleute informierten, um die Fahrlehrer als Multiplikatoren zu gewinnen, die Ihren Schülern die persönlichen, wirtschaftlichen und auch persönlichen Folgen des Crystal-Konsums begreiflich machen. Trotz dieses intensiven Einsatzes der Behörden vor Ort und der zunehmend besseren Zusammenarbeit mit den tschechischen Sicherheitsbehörden hat sich die Zahl der aufgegriffenen Erstkonsumenten in den letzten drei Jahren um das vielfache erhöht. Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich inzwischen nicht mehr nur auf die Grenzregionen, sondern hat auch schon die Großstädte erreicht. Bei allem Bemühen unter höchstem Einsatz sind zusätzliche Maßnahmen zwingend notwendig, das Votum der Kommunalpolitiker lautet:
„Wir, die Landräte der Kreise Hof und Wunsiedel sowie der Oberbürgermeister der Stadt Hof, halten es deshalb für unabdingbar, die örtlichen Polizeibehörden personell hochwertig auszustatten. Zur Bekämpfung des Drogenproblems schlagen wir die Einrichtung einer „SOKO Crystal“ vor Ort vor. Für nicht ausreichend erachten wir es allerdings, wenn dafür die Dienststellen der Region Personal abzustellen haben. Diese Kommission muss mit zusätzlichen Kräften besetzt werden, um effektiv und nachhaltig erfolgreich sein zu können. Wir können es nicht zulassen, dass sich unsere jungen Menschen künftig in einem Heer schwer hirngeschädigter Sozialfälle wiederfinden. Bitte unterstützen Sie uns mit Nachdruck.“
Hof, 12.03.2013
gez.
Bernd Hering
Landrat