Die Handwerkskammer für Oberfranken zeigt sich mit den protestierenden Landwirten solidarisch. Die Streichung der Subventionen treffe regionale Wertschöpfungsketten, heißt es in einem Statement.
„Die Belastungen der Betriebe und Menschen steigt weiter“
Die Bundesregierung konterkariere mit ihren einseitigen Sparplänen jahrelange Bemühungen um eine Stärkung der Regionalität und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelversorgung, so der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Die Belastungen der Betriebe und der Menschen steigen weiter. Allerdings ohne, dass es für den Haushalt 2024 wenigstens ein durchgängiges Konzept gäbe, das auch den Reformstau angehen würde, dessen Auflösung für die Wirtschaft und das Handwerk so wichtig wäre.“
HWK befürchtet Hofaufgaben von hiesigen Bauern
„Gerade in der Genussregion Oberfranken haben wir ein beispielloses Netzwerk zwischen der heimischen Landwirtschaft und den heimischen Lebensmittelhandwerker geschaffen, dass nicht nur auf die Qualität der Lebensmittel abzielt, sondern auch auf die regionale Herkunft“, erklärt der Vizepräsident der HWK für Oberfranken Christian Herpich. Wenn jetzt die oberfränkischen Landwirte durch die Streichung der Steuererleichterung für Diesel und der wegfallenden Befreiung der Landmaschinen von der Kfz-Steuer zusätzlich belastet werden, bestehe die Gefahr, dass weitere Bauern ihren Hof aufgeben – oder alternativ die Kosten an die Lebensmittelhandwerker und an die Kunden weitergeben. Die Sparmaßnahmen, die in erster Linie Landwirte treffen, würden sowohl Verbraucher auch als Betriebe mehrfach belasten, so Herpich abschließend.
Bauern protestieren deutschlandweit
Die Ankündigung der Bundesregierung, bei den Subventionen für die Landwirte einzusparen, traf auf wenig Gegenliebe, TVO berichtete. So soll die Kfz-Steuerbefreiung bei Traktoren wegfallen, ebenso wie die Agrardieselvergütung. Bundesweit protestierten Bauern gegen diese Pläne, wie etwa in Bamberg, Hof, Hofer Land und an diesem Dienstag (19. Dezember) auch in Coburg. In Berlin demonstrierten rund 10.000 Landwirten mit 3.000 Traktoren im Berliner Regierungsviertel gegen die Sparpläne.
Bauern protestieren vor Ampel-Geschäftsstellen in Hof
Der Bayerische Bauernverband rief zudem für Dienstag (19. Dezember) zu weiteren Protesten auf. In Hof fahren die Landwirte mit ihren Traktoren durch die Stadt und demonstrieren vor den Geschäftsstellen der Ampel-Parteien. Sie fordern einen Brandbrief an die Bundesregierung, die geplante Streichung der Agrardieselsubvention sowie der Kfz-Steuerbefreiung zurückzunehmen.