Oberfranken ist wieder im Streik-Fieber. Wie schon im vergangenen Jahr gehen die Arbeiter in der Metall- und Elektroindustrie auf die Straße. Auch in Bamberg, wo am Vormittag die Frühschicht in den Bosch-Werken 1 und 4 die Arbeit niederlegt. Insgesamt beteiligen sich hier 1700 Arbeiter am Warnstreik; bis zum Abend rechnet die IG Metall mit insgesamt 4.000 Streikenden allein in Bamberg. Mit Transparenten und lautem Pfeifen machen die Arbeiter auf die Forderungen in der aktuellen Tarifrunde aufmerksam. Außerdem lassen sie Luftballons mit der Streikbotschaft gen Himmel steigen.
Streik auch in der Spätschicht
Nicht nur bei Bosch in Bamberg wurde oder wird heute gestreikt. Die Warnstreikwelle geht nämlich bis in die Spätschichten am Abend hinein. Folgende Unternehmen sind unter anderem betroffen: Kennametall in Mistelgau, ABM in Marktredwitz, Netszsch in Selb, die Unternehmen Kapp und Kaeser in Coburg und die Firma Fischer in Burgkunstadt.
Arbeitgeber weisen Forderung zurück
Derweilen haben die Arbeitgeber die Forderungen zurückgewiesen. Thomas Kaeser, vbm-Vorsitzender für Oberfranken-West, hält 5,5 Prozent mehr Lohn in einer Mitteilung für „realitätsfern“. Die Metall- und Elektroindustrie erwarte einen Stagnation in der Geschäftsentwicklung. Das Arbeitgeberangebot von 2,3 Prozent mehr Lohn sei daher fair, so Kaeser weiter. Die nächste Verhandlungsrunde ist kommenden Mittwoch in Nürnberg.