Ein 40-jähriger Autofahrer flüchtete am Mittwochnachmittag (3. August) mit einem unterschlagenen Honda auf der Autobahn A9 vor der Polizei. Nach einem durch ihn verschuldeten Unfall setzte er mit seinem Begleiter die Flucht zu Fuß vor. Die Polizei konnte das Duo aber kurze Zeit später stellen. Tags darauf ging der „Spaß“ erneut los…
Polizisten werden auf schwarzen Honda aufmerksam
Der schwarze Honda aus dem Zulassungsbereich Chemnitz geriet am Mittwoch bei Bayreuth in das Visier einer Streifenbesatzung. Bei einer Überprüfung stellte man fest, dass die Kennzeichen am 7. Juli in Chemnitz gestohlen worden. Mit mehreren Streifenfahrzeugen sollte der Honda an der Rastanlage Fränkische Schweiz daraufhin kontrolliert werden.
Rücksichtslose Flucht über Stock und Stein
Zunächst folgte der Honda-Fahrer dem Anhaltesignal. Dann gab er aber plötzlich Gas und entkam über eine Baustelle an der Rastanlage. Bei einer Wiederauffahrt auf die A9 gefährdete er dabei mehrere Verkehrsteilnehmer. Der Fahrer setzte trotz des dichten Verkehrs seine Flucht mit hoher Geschwindigkeit fort. Dabei drängte er sich zwischen den Fahrzeugen durch, überholte rechts und fuhr wiederholt auf dem Standstreifen.
Riskantes Manöver an der Ausfahrt Plech
An der Anschlussstelle Plech täuschte der Flüchtige vor, die A9 verlassen zu wollen. Er bremste stark ab, wendete und fuhr über die Auffahrtspur wieder auf die Autobahn. Hierbei kollidierte er mit einer Schutzplanke, setzte aber dennoch seine Fahrt in Richtung Nürnberg fort.
Unfall an der Anschlussstelle Hormersdorf
An der Anschlussstelle Hormersdorf wollte der Fahrer die Polizei in gleicher Manier überlisten und fuhr von der Ausfahrtspur wieder auf die daneben befindliche Auffahrt. Auf dem Beschleunigungsstreifen stieß er mit dem Auto einer Frau (44) zusammen, die durch den Aufprall leichte Verletzungen erlitt.
Bei der Flucht zu Fuß klickten die Handschellen
Der beschädigte Honda war durch den Unfall nicht mehr fahrbereit. Die beiden Insassen flüchteten zu Fuß über die Leitplanke und über einen Wildschutzzaun in ein Waldstück. Hier ließen sich die Polizisten nicht mehr abzuschütteln. Die beiden 40 und 34 Jahre alten Männer wurden vorläufig festnehmen.
Fahrer (40) begeht mehrere Straftaten
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Fahrer (40) keine Fahrerlaubnis besitzt. Außerdem stand er unter dem Einfluss von Drogen. Ermittlungen mit der Chemnitzer Polizei brachten zudem ans Licht, dass der Mann den Honda nach einer Probefahrt am 22. Juli in Chemnitz unterschlagen hatte und auch für den Diebstahl der Kennzeichen verantwortlich war. Sein Begleiter (34) war nach dem bisherigen Erkenntnissstand nicht beteiligt.
Zweite Flucht am nächsten Tag
Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen rief der 40-Jährige einen Bekannten an, der das Duo abholen sollte. Da der Mazda des 40-Jährigen bei sich zu Haus jedoch nicht zugelassen war, brachte der Bekannte kurzerhand die entstempelten Kennzeichen seines eigenen Autos am Mazda an und machte sich auf den Weg. Am Donnerstagnachmittag (4. August) fiel einer Streifenbesatzung dieser Mazda auf der A9 bei Leupoldsgrün (Landkreis Hof) auf. Als die Beamten den Wagen kontrollieren wollten, täuschte der Fahrer vor, den Beamten zu folgen, gab dann aber Gas und ergriff die Flucht mit hoher Geschwindigkeit über das Autobahndreieck Bayrisches Vogtland auf die A72 in Richtung Chemnitz.
Polizei nimmt 40-Jährigen erneut fest
Bei Köditz (Landkreis Hof) stoppte der Fahrer unvermittelt am Standstreifen der A72, kletterte über einen Zaun und rannte in den Wald. Die Polizisten nahmen die zwei zurückgebliebenen Mitfahrer am Auto vorläufig fest. Die Einsatzkräfte, darunter auch ein Diensthundeführer mit seinem Hund, nahmen die Fährte auf. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Dem Tatverdächtigen wurde bei seiner erneuten Flucht schnell klar, dass er nicht entkommen konnte. Die Einsatzkräfte nahmen ihn gleich darauf widerstandslos fest.
Zahlreiche Strafverfahren warten
Der 38-jährige Abholer, der ebenfalls unter dem Einfluss von Rauschgift stand, wird sich nun neben seiner Fahrt unter Drogeneinfluss am Vortag, auch strafrechtlich verantworten müssen. Gegen den 40-jährigen Haupttäter werden inzwischen zahlreiche Strafverfahren geführt. Die Ermittlungen dauern an.
Zeugen gesucht
Fahrzeugführer, die am späten Mittwochnachmittag auf der A9 in Richtung Süden – zwischen der Rastanlage Fränkische Schweiz und der Anschlussstelle Hormersdorf – durch die Fahrweise des schwarzen Honda gefährdet wurden, werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizei Bayreuth unter der Telefonnummer 0921 / 506 – 2230 zu melden.