Di, 02.01.2024 , 13:45 Uhr

Oberfranken

Oberfranken: Klinikverbund Regiomed ist insolvent

Regiomed stellt Antrag auf Eigenverwaltungsverfahren

Wie die Regiomed-Kliniken GmbH an diesem Dienstag (02. Januar) offiziell mitteilt, ist sie insolvent. Wie es weiter heißt, stellte sie am selben Tag beim Amtsgericht Nürnberg den Antrag auf die Eröffnung eines sogenannten Eigenverwaltungsverfahrens. Dieser Schritt sei notwendig, um die Gesellschaft angesichts der "erhöhten Sach- und Personalkosten, Fachkräftemangel und Nachwirkungen der Corona-Pandemie" wieder wirtschaftlich zu stabilisieren. Sieben Kliniken aus Oberfranken und Thüringen gehören zum Klinikverbund Regiomed. Darunter sind Kliniken in Coburg, Neustadt bei Coburg und Lichtenfels. Bereits seit September vergangenen Jahres wurde intensiv über die Zukunft der Regiomed-Kliniken diskutiert. Mehr dazu hier!

Diese Kliniken sind vom Eigenverwaltungsverfahren betroffen

Vom Eigenverwaltungsverfahren sind betroffen die Klinikgesellschaften REGIOMED Klinikum Coburg GmbH, die Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels GmbH, die Klinik Neustadt GmbH, die Henneberg-Kliniken-Betriebsgesellschaft mbH mit dem REGIOMED-Klinikum Hildburghausen und die MEDINOS Kliniken des Landkreises Sonneberg GmbH sowie die diesen zugehörigen Einrichtungen. Von den Anträgen sind zudem die zugehörigen Seniorenzentren und Wohnheime sowie der Rettungsdienst betroffen.

 

Wir sind seit Jahren in der Restrukturierung und planen eine regionale und medizinische Neuausrichtung. Aber aufgrund der extrem angespannten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen reichen diese Anstrengungen alleine nicht mehr aus, sodass wir auf die finanzielle Unterstützung der Gesellschafter angewiesen sind. Die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Kliniken weiterhin verbunden über die zentralen Bereiche der Holding und Service GmbH – hätte die Chance geboten, die Zeit bis zur finalen Gesetzgebung der Krankenhausstrukturreform und somit zur neuen Finanzierung zu überbrücken.

(Michael Musick, Geschäftsführer der REGIOMED-KLINIKEN GmbH)

 

Bewohner, Patienten werden weiter versorgt und Mitarbeiter wie üblich bezahlt 

Im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren wird die Gesundheits- und Bewohnerversorgung in allen REGIOMED-Einrichtungen aufrechterhalten. Alle REGIOMED-Einrichtungen und auch der Rettungsdienst sind wie bisher erreichbar und für alle Patienten und Bewohner da. Der Geschäftsbetrieb wird umfassend fortgesetzt und alle Mitarbeiter wie auch Geschäftspartner der REGIOMED-Einrichtungen werden für ihre künftigen Leistungen weiterhin wie üblich bezahlt, heißt es weiter.

Nicht alle Regiomed-Einrichtungen sind vom Eigenverwaltungsverfahren betroffen

Nicht alle Regiomed-Eintrichtungen sind Teil des rechtlichen Verfahrens. Für die MVZ Klinikum Coburg GmbH, die REGIOMED Service GmbH und die Medical School REGIOMED sowie REGIOMED Reha-Klinik Masserberg beabsichtigt der Verbund keine Antragstellung. Nach eingehender Prüfung werden in einem nächsten Schritt hingegen auch für die MVZ-Gesellschaften Klinikum Lichtenfels Medizinische Versorgungszentren GmbH, MVZ Klinik Neustadt GmbH und die Ambulantes Zentrum Henneberger Land GmbH sowie deren zugehörige Einrichtungen entsprechende Anträge auf Eröffnung von Eigenverwaltungsverfahren vorbereitet.

In der Sanierung werden die REGIOMED-KLINIKEN GmbH und die von ihr betriebenen Einrichtungen von den Sanierungsexperten der Rechtsanwaltskanzlei ECKERT unterstützt, die bereits eine Vielzahl von Krankenhäusern in der Sanierung begleitet haben.

TVO-Video: REGIOMED-Kliniken melden Insolvenz in Eigenverwaltung an

Eigenverwaltungsverfahren Insolvenz Oberfranken Regiomed Kliniken GmbH

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