Zwei überregional agierende Täter, die als Geldabholer bei sogenannten Schockanrufen fungierten, konnte die oberfränkische Polizei Ende November ermitteln und nun festnehmen. Die zwei 19 und 20 Jahre alten Litauer, die an 21 derartigen Fällen beteiligt sein sollen, sitzen derzeit in Untersuchungshaft.
Die beiden Litauer, die einer gut organisierten Tätergruppe angehören, sind bei ihren Taten immer auf die gleiche Weise vorgegangen. Ziel war es, insbesondere älteren Menschen russischer Herkunft das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zunächst versuchten Hintermänner aus dem Ausland durch eine geschickte Gesprächsführung am Telefon ihre Opfer in den Glauben zu versetzen, dass sich ein naher Angehöriger in einer vermeintlich ausweglosen finanziellen Notlage befände und dringend einen hohen Geldbetrag benötige. Sobald sich die Angerufenen darauf eingelassen hatten, kamen die Komplizen als Geldabholer ins Spiel. In drei Fällen holten die beiden 19 und 20 Jahre alten Männer kurz nach dem Anruf die vereinbarte Geldsumme an der Haustür der Opfer ab und erbeuteten auf diese Weise einen Betrag von mehreren tausend Euro.
Aufgrund einer umfangreichen Ermittlungsarbeit übernahm die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberfranken in Bayreuth die Bearbeitung. Mit Hilfe aufwändiger Maßnahmen gelang es, auf die Spur der Litauer zu kommen. Nachdem sich die beiden Geldabholer in der letzten Novemberwoche erneut im Bundesgebiet aufhielten, schlugen die Ermittler zu. So konnten Bundespolizisten unter Federführung der oberfränkischen Kriminalbeamten am 24. November zunächst den 20-Jährigen in Frankfurt/Oder festnehmen, bevor sein Komplize drei Tage später Beamten der Autobahnpolizei Dessau ins Netz ging. Die beiden Männer wurden auf Anordnung der Bayreuther Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der jeweils Untersuchungshaftbefehl erließ. Sie warten nun auf ihre Hauptverhandlung.