Die Zahl der Fahrradunfälle ist in Bayern in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das geht aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hervor. Demnach stieg seit 2012 die Zahl der Fahrradunfälle um 15 Prozent – von 13.935 Unfällen (2012) auf 16.057 Unfälle (2016). Auch die oberfränkischen Zahlen sind deutlich gestiegen.
Mehr als 1.000 Radunfälle im Jahr 2016
757 Radunfälle wurden in Oberfranken im Jahr 2012 bilanziert. Im letzten Jahr waren es 1.004. Damit stieg die Zahl zum ersten Mal über die Marke von 1.000 Unfällen in einem Jahr. Gegenüber 2012 erhöhten die Zweiradunfälle demnach um rund 33 Prozent. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen. Auch die Zahl der verletzten Radfahrer erhöhte sich drastisch, von 674 (2012) auf 890 (2016). Radfahrer waren im Jahr 2016 an rund 69 Prozent der Unfälle selbst verantwortlich. Auch diese Quote erhöhte sich. Dagegen ging die Zahl der getöteten Radfahrer bei Unfällen zurück.
Die oberfränkischen Zahlen in der Übersicht
Alle 33 Minuten ein Radunfall
Laut der bayerischen Gesamtstatistik gab es 2016 im Freistaat alle 33 Minuten einen Unfall, an dem ein Fahrrad beteiligt ist. Dabei wurden 2016 insgesamt 68 Personen getötet. 14.687 Radfahrer wurden bei den 16.057 Unfällen verletzt. Markus Rinderspacher empfiehlt zur Unfallprävention „verstärkte Maßnahmen zur Verkehrserziehung“. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen zukünftig eine ordentliche Fahrradausbildung und Verkehrssicherheitserziehung erhalten, so der SPD-Politiker.
Rinderspacher plädiert für Fahrradstraßen
Auf Seiten der Radfahrer kommt es vorrangig zu Fehlern bei der Straßenbenutzung, zum Beispiel durch Fahren auf dem Gehweg und Radfahren entgegen der Fahrtrichtung. Hauptunfallursachen sind zudem Vorfahrtsmissachtungen und Fehler beim Abbiegen und Wenden. Laut Rinderspacher müssten künftig „Fahrradstraßen und das Radfahren auf der Fahrbahn eine größere Rolle spielen, weil man dort besser sieht und gesehen wird.“ Und: „Ein Fahrradhelm kann im entscheidenden Augenblick Leben retten.“
Die bayerischen Zahlen in der Übersicht