Die Regierung von Oberfranken hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für den Ersatzneubau der 380-kV-Höchstpannungsleitung zwischen dem Umspannwerk Redwitz (Landkreis Lichtenfels) und dem Umspannwerk Mechlenreuth (Landkreis Hof) erlassen. Der Ersatz dient für die für die bestehende 380/220-kV-Höchstspannungsleitung einschließlich deren Rückbau. Verantwortlich hierfür ist Netzbetreiber TenneT TSO. Der Beschluss der Regierung umfasst auch Anpassungen der mitgeführten 110-kV-Stromkreise und deren Anschlüsse an andere 110-kV-Leitungen sowie an die 110-kV-Umspannwerke der Bayernwerk Netz GmbH.
Ersatzneubau zur Erhöhung der Transportkapazitäten
Das Vorhaben ist Teil des Ersatzneubaus der 380/110-kV-Höchststpannungsleitung (Ostbayernring) zwischen Redwitz an der Rodach (Landkreis Lichtenfels) und Schwandorf (Oberpfalz). Der Ostbayernring ist eine rund 185 Kilometer lange bereits bestehende Stromtrasse, die von Redwitz an der Rodach in Oberfranken über Mechlenreuth und Etzenricht bis nach Schwandorf in der Oberpfalz führt. Die Leitung ist seit Anfang / Mitte der 1970er Jahre in Betrieb. Zur Erhöhung der Transportkapazitäten wird nun der Ersatzneubau erforderlich.
Trassenverlauf über 51 Kilometer durch Oberfranken
Die Trasse des etwa 51 Kilometer langen, nun planfestgestellten Abschnitts erstreckt sich vom Umspannwerk Redwitz bis zum Umspannwerk Mechlenreuth und führt durch die Gebiete des Marktes Marktzeuln, der Gemeinde Redwitz an der Rodach, der Stadt Burgkunstadt, der Märkte Küps und Mainleus, der Städte Kulmbach und Stadtsteinach, der Gemeinde Guttenberg, der Märkte Grafengehaig und Marktleugast, der Gemeinde Weißdorf sowie der Stadt Münchberg. Das Gebiet der Stadt Helmbrechts sowie der Gemeinde Untersteinach wird nur durch bauliche Maßnahmen berührt. Betroffen sind in Summer die Landkreise Lichtenfels, Kronach, Kulmbach und Hof betroffen.
130 Masten werden neu errichtet
In diesem Abschnitt werden insgesamt 130 Masten mit einer Höhe von 47 bis 98 Meter neu errichtet. 124 Masten dienen der Hauptleitung. Sechs Masten werden zudem errichtet, um die 110-kV-Systeme in die Bestandsleitungen oder Umspannwerke einzubinden. 27 Masten werden im Landkreis Lichtenfels, fünf im Landkreis Kronach, 62 im Landkreis Kulmbach und 36 im Landkreis Hof neu errichtet. Nach Inbetriebnahme der neuen Leitung werden insgesamt 111 Masten (107 Masten der Bestandsleitung und vier Masten der Zuleitungen) zurückgebaut.
Planfeststellungsverfahren
Im Planfeststellungsverfahren hatte die Regierung von Oberfranken die Stellungnahmen von Behörden und Kommunen, Vereinigungen, anderen Versorgungsträgern und privaten Einwenderinnen und Einwendern geprüft und soweit möglich berücksichtigt. Nach einer umfangreichen Prüfung kam die Regierung von Oberfranken zu dem Ergebnis, dass das Leitungsbauvorhaben planfestzustellen ist. Der Beschluss enthält eine Vielzahl von Nebenbestimmungen, die sich zum Beispiel auf den Natur- und Artenschutz, den Immissionsschutz, Belange der Land- und Forstwirtschaft und des Gewässer- und Bodenschutzes beziehen. Geregelt wurden auch Einzelheiten bei der Kreuzung von Verkehrswegen und anderen Leitungen von Versorgungseinrichtungen sowie die Bauausführung und die Inanspruchnahme privater Grundstücke.
Planfeststellungsbeschluss
Der Planfeststellungsbeschluss wird den rund 300 Einwenderinnen und Einwendern zugestellt. Zudem wird er mit den festgestellten Unterlagen in den betroffenen Städten und Gemeinden nach vorheriger ortsüblicher Bekanntmachung zwei Wochen lang zur Einsicht ausgelegt. Der Planfeststellungsbeschluss ist zudem auch auf der Internetseite der Regierung von Oberfranken abrufbar.