Am Dienstag (18. Oktober) nutzte ein Kamerunschaf aus dem östlichen Stadtgebiet von Pegnitz (Landkresi Bayreuth) einen vermutlich durch Wildschweine umgeworfenen Weidezaun als günstige Gelegenheit zu einem Ausflug in die Freiheit. Nachdem das Tier zunächst über die Weinstraße in Horlach und durch den Veldensteiner Forst gewandert war, wollte sich das Schaf offenbar einmal eine größere Stadt anschauen und lief über die Autobahnausfahrt Pegnitz/Grafenwöhr auf die Autobahn in Richtung Nürnberg. Das uneinsichtige Schaf kam nur knapp mit dem Leben davon.
Schaf lief falsch auf Fahrbahn auf Autobahn auf
Das entlaufene Kamarunschaf machte sich über die A9 auf in Richtung Nürnberg. Da es hierbei die falsche Richtungsfahrbahn benutzte, ging bei der Polizeiinspektion Pegnitz gegen Mittag die Mitteilung ein, dass eine „Geisterziege“ auf der Autobahn unterwegs sei. Beim Eintreffen der Polizeistreifen versuchten bereits einige LKW-Fahrer, das Tier von der Fahrbahn zu treiben.
Kurzer Imbiss auf dem Grünstreifen
Die Ziege, die ein Schaf war, sah nach eindringlicher Belehrung durch die Polizeibeamten zwar ein, dass sie auf der falschen Richtungsfahrbahn unterwegs war, wollte sich aber unter keinen Umständen ihre hart erkämpfte Freiheit nehmen lassen und wechselte schließlich auf die Fahrbahn nach Süden. Um den Verkehr nicht weiter zu belästigen, bewegte sie sich auf Anraten der Polizei jetzt sogar außerhalb der Leitplanke und nahm dort am Grünstreifen einen Imbiss ein. Allerdings wollte sie sich keinesfalls in den Gewahrsam begeben und lief stattdessen weiter in Richtung Nürnberg.
Scharfschütze wurde angefordert
Da es nur eine Frage der Zeit war, bis das Tier wieder auf die Fahrbahn gelaufen wäre, bestand die konkrete Gefahr eines schweren Unfalles auf der Autobahn. Den Beamten vor Ort blieb daher nur noch die Möglichkeit, einen Scharfschützen anzufordern, um zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der Verkehrsteilnehmer das Tier zu erschießen.
Festnahme in letzter Sekunde
Während der angeforderte Scharfschütze bereits in Stellung ging, versuchten vier zivil gekleidete Beamte der Pegnitzer Polizei ein letztes Mal, die Angelegenheit ohne Blutvergießen zu beenden. Aufgrund seines inzwischen vollen Magens ließ sich das Schaf aber auch durch die saftigsten angebotenen Grasbüschel nicht bestechen und blieb an Ort und Stelle. Schließlich gelang es den Beamten das Tier in Richtung des Wildschutzzaunes zu treiben, wo es im hohen Gras schwerer voran kam als die Pegnitzer Polizisten, die es schließlich einholen und festnehmen konnten. Das Schaf wurde schließlich seinem Besitzer übergeben und wird wohl eine längere Freiheitsstrafe erhalten und die nächste Zeit nur noch durch einen Weidezaun gesiebte Luft atmen.