Der Circus Krone gastiert derzeit in Hof. Aus diesem Grund rief die Tierschutzorganisation PETA am Mittwochnachmittag (23. Oktober) im Bereich der Hofer Freiheitshalle zu einer Mahnwache vor dem Zirkus auf. In ihrem Aufruf zur Demonstration betonte PETA:
Tiere wie Löwen, Tiger und Pferde können in einem reisenden Betrieb niemals artgerecht gehalten werden. Auch die Dressur basiert häufig auf Gewalt und Unterdrückung. Deshalb wollen wir das Gastspiel des Circus Krone in Hof nicht unkommentiert lassen und auf die Ausbeutung der Tiere aufmerksam machen.
(Tierschutzorganisation PETA im Rahmen der Mahnwache)
Circus Krone widerspricht PETA
Der Circus Krone hingegen betonte, dass Wildtiere sehr wohl unter artgerechten Bedingungen im Zirkus gehalten werden können. Martin Lacey, Tierlehrer und Direktor erklärte, dass er seine Tiere als seine „Familie“ betrachte und der Tierschutz für ihn eine hohe Priorität habe. Ausführlich berichtet TVO über das Thema am Donnerstagabend in Oberfranken Aktuell.
PETA spricht sich für ein Tierverbot aus
Die aktuelle Diskussion über ein mögliches Verbot von Tieren in Zirkussen hat in Deutschland und weltweit an Intensität gewonnen. Befürworter eines solchen Verbots, darunter Tierschutzorganisationen wie PETA, argumentieren, dass Wildtiere wie Löwen, Elefanten oder Tiger in reisenden Zirkusbetrieben niemals artgerecht gehalten werden können. Sie weisen darauf hin, dass die ständige Umherreise, beengte Transportbedingungen und die oft beschränkten Gehege den natürlichen Bedürfnissen der Tiere widersprechen. Zudem stehen Trainingsmethoden und Auftritte unter dem Verdacht, oft auf Zwang, Unterdrückung oder sogar Gewalt zu beruhen, was zu unnötigem Leid führe. Tierschützer betonen, dass der Zirkus eine reine Unterhaltungsform sei, die im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr für Tierausbeutung haben sollte.
Zirkusbesitzer wehren sich gegen ein Verbot
Auf der anderen Seite wehren sich Zirkusbetreiber gegen ein solches Verbot und betonen, dass Tiere in modernen Zirkussen unter strengsten gesetzlichen Vorgaben und Tierschutzauflagen gehalten würden. Viele Zirkusbetreiber betrachten ihre Tiere als Teil ihrer „Familie“ und betonen, dass sie diese mit größter Sorgfalt und Liebe behandeln. Sie verweisen darauf, dass regelmäßige Kontrollen durch Veterinärbehörden durchgeführt werden und dass gut geführte Zirkusse in der Lage seien, den Tieren ein artgerechtes Leben zu bieten. Zudem argumentieren sie, dass der Umgang mit Tieren im Zirkus eine jahrhundertealte Tradition sei, die nicht leichtfertig abgeschafft werden sollte. Ein generelles Tierverbot könnte viele Zirkusunternehmen in ihrer Existenz bedrohen.
Verstärktes Bewusstsein für den Tierschutz
Der gesellschaftliche Wandel hin zu einem verstärkten Bewusstsein für den Tierschutz und die ethischen Fragen um die Haltung von Wildtieren steht im Zentrum der Debatte. Während einige Länder bereits ein vollständiges Verbot von Wildtieren im Zirkus umgesetzt haben, bleibt die Frage in Deutschland offen: Soll der Zirkus künftig ohne Tiere auskommen? Befürworter des Verbots sehen darin einen Fortschritt im Tierschutz, während Gegner auf die Bedeutung von Tradition, Kontrolle und Zirkuskunst mit Tieren verweisen.