Nach dem Brandanschlag im Januar 2017 und einen Buttersäureanschlag im September 2016 auf ein Bordell in der Straße "Laubanger" in Bamberg, konnten bei Razzien am Dienstagmorgen (30. Mai) sieben Personen festgenommen werden. Alle sieben Straftäter sitzen inzwischen in Justizvollzugsanstalten ein. Zudem konnten im Rahmen eines SEK-Einsatzes mehrere verbotene Substanzen und weitere Beweismittel sicherstellen.
Täter nahmen Bordell in Bamberg ins Visier
Infolge der Anschläge auf das Etablissement in der Straße "Laubanger" in Bamberg arbeiteten Beamten der Ermittlungskommission (EKO) „Laubanger“ im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft Bamberg intensiv an der Aufklärung des Verbrechens. Bereits im Februar wurden drei Haftbefehle gegen Verdächtige beantragt, insbesondere wegen schwerer Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Wir berichteten.
Kripo durchleuchtet kriminelle Gruppe
Den Kripobeamten war rasch klar, dass es sich bei den Taten um Machtkämpfe im Rotlichtmilieu insbesondere in Bezug auf das Stadtgebiet Bamberg handelte. Es gelang der EKO „Laubanger“ in den folgenden Monaten unbemerkt tiefer in die kriminellen Strukturen der Gruppierung einzudringen und damit an wichtige Informationen zu gelangen. Dabei gerieten insbesondere acht weitere Personen ins Visier der Ermittler. Alle Tatverdächtigen waren bereits im Vorfeld unter anderem durch gewalttätiges Verhalten sowie zum Teil auch in Bezug auf Rauschgift- und Waffendelikte in Erscheinung getreten.
Großeinsatz im Raum Bamberg und Haßberge
Da die Polizisten von gewaltbereitem Verhalten der Tatverdächtigen ausgehen mussten und auch den Besitz von Waffen nicht ausschließen konnten, wurden zu den Einsätzen am Dienstagmorgen SEK-Beamte aus Nürnberg hinzugezogen. Weiterhin waren Beamte aus Coburg und Schweinfurt im Einsatz. Polizisten der Spezialeinheiten verschafften sich Zutritt zu insgesamt acht Wohnanwesen im Stadtgebiet Bamberg, dem Bamberger Landkreis sowie im Landkreis Haßberge in Unterfranken und nahmen insgesamt sieben Tatverdächtige fest. Bei den Durchsuchungen waren zirka 130 Polizisten im Einsatz.
Verbotene Substanzen und Bargeld sichergestellt
Im Rahmen der Wohnungsdurchsuchungen wurden die Beamten schnell fündig. Sie fanden Anabolika in nicht geringer Menge und Marihuana im oberen zweistelligen Grammbereich. Zudem stellten die Polizisten unter anderem eine größere Menge Bargeld sowie mehrere Datenträger sicher. Gegen einzelne Personen laufen zudem Ermittlungen wegen Verstößen nach dem Waffengesetz.
Laut ersten Informationen der Polizei laufen seit Dienstagmorgen (30. Mai) mehrere Großeinsätze der Polizei in Stadt und Landkreis Bamberg. Die Polizei bestätigte gegenüber TVO, dass momentan Einsätze in Zapfendorf und in der Bamberger Jäckstraße laufen. Da die Einsätze noch bis in den Nachmittag andauern sollen, konnte die Polizei noch keine Angaben zu Grund und Umfang machen. Gefahr für die Bevölkerung solll jedoch nicht bestehen.