Do, 21.08.2014 , 12:57 Uhr

Reaktionen: Sex-Skandal erschüttert Klinikum Bamberg

Seit dem Mittwoch (20. August) ist am Klinikum in Bamberg nichts mehr so, wie es einmal war. Gestern wurde der Chefarzt der Gefäßchirurgie des Hauses verhaftet. Der Grund: Missbrauchsvorwürfe! Wir berichteten.

Nach umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wurde der 48-jährige Spitzenmediziner gestern verhaftet. Die Missbrauchsvorwürfe brachte eine Medizin-Studentin ins Rollen. Sie machte im Bamberger Klinikum ein Praktikum und nahm an einer Studie über Krampfadern teil. Diese Studie, allein von dem verheirateten Familienvater initiiert und nicht offiziell, war laut den Ermittlungen der Ausgangspunkt für den Arzt, die junge Frau im betäubten Zustand zu missbrauchen. Sediert wurde die Frau durch ein verabreichtes, hochdosiertes Narkosemittel, welches er ihr spritzte. Sie gab dazu nicht ihre Einwilligung. Später ging sie zur Polizei und zeigte den 48-Jährigen an. In einer Blutprobe der Praktikantin wurde das Beruhigungsmittel nachgewiesen.

Zahlreiche Beweise sichergestellt / Weitere Fälle

Bei Hausdurchsuchungen im Klinikum und im privaten Bereich stellten die Ermittler umfangreiches Beweismittel sicher. Anschließend klickten für den Chefarzt die Handschellen. Aufgrund der zahlreichen Beweise sind sich die Ermittler sicher, dass es mehrere Opfer gibt. Nach Recherchen von TVO-Reporter Andreas Heuberger soll es mehrere hundert Beweise geben. Laut anderen Medienberichten sollen von dem Mediziner drei Frauen vergewaltigt und eine sexuell missbraucht worden sein. Der Beschuldigte äußerte sich am Mittwoch vor dem Ermittlungsrichter. Was er zu Protokoll gab, dazu machte die Bamberger Staatsanwaltschaft keine Angaben.

Hotline eingerichtet

Die Klinikleitung richtete am Mittwoch (20. August) eine Hotline ein. Unter der Nummer 0951 / 5030 können sich weitere Betroffene melden und werden hierüber auch professionell betreut. Zwei Frauen machten von dieser Hotline bislang Gebrauch.

Klinikleitung und Oberbürgermeister Starke entsetzt von den Vorwürfen

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Oberbürgermeister Starke „zutiefst erschüttert und fassungslos“. Die Klinikleitung sprach in einer ersten Reaktion von dem Fehlverhalten eines Einzelnen.

 

Wir sprechen heute ab 18:00 Uhr in „Oberfranken Aktuell“ unter anderem dem dem Ärzlichen Direktor am bamberger Klinikum, Prof. Dr. Georg Pistorius sowie mit dem Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke.

 

Hier geht es zu unserem Beitrag vom Mittwoch in “Oberfranken Aktuell”:

 

 

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