Ab Mittwochabend (25. März) können werdende Väter ihre Partnerinnen nicht mehr in den Kreißsaal begleiten – zu diesem Schritt haben sich jetzt die Regiomed Kliniken entschlossen. Diese Maßnahme geht über die bayerische Alllgemeinverfügung hinaus. Ministerpräsident Söder hatte zuvor geäußert, für Geburten und für Sterbefälle dürften Angehörige in die entsprechenden Häuser.
Hohes Infektionsrisiko während Corona-Pandemie
Diese Entscheidung haben wir nicht leichtfertig getroffen. … Für die werdenden Eltern ist das sehr schade, denn die Geburt ist ein ganz besonderer Moment, den man gemeinsam erleben möchte.“
(Prof. Klaus-Dieter Zastrow, Leiter des Regiomed Hygieneinstituts)
Maßnahme geht über bayerische Allgemeinverfügung hinaus
Das Infektionsrisiko sei aber in so einer besonders engen Situation für Mutter und Kind hoch, dass man nicht anders handeln könne. „In der aktuellen Situation, in der sich das Corona-Virus immer mehr ausbreitet, ist es unsere Pflicht, alle möglichen Schutz-Maßnahmen zu ergreifen“, so Zastrow. Man gehe in diesem Punkt aktuell sogar über die Allgemeinverfügung des Freistaats Bayern hinaus, die bei Geburten noch Ausnahmeregelungen vorsieht. „Ich bin persönlich davon überzeugt, dass diese Maßnahmen erforderlich sind, damit wir auch während der Pandemie voll und ganz für die werdenden Mütter in der Region da sein können“, sagt Zastrow. „Wenn unser Kreißsaalpersonal plötzlich coronainfiziert wäre, dann müssten wir den Kreißsaal schließen. Das darf nicht passieren!“
Väter können im Familienzimmer erste Momente mit dem Nachwuchs erleben
Jedoch dürfen die Väter im Familienzimmer die ersten Stunden mit Mutter und Kind gemeinsam erleben – unter der Voraussetzung, dass die Väter in dieser Zeit die Klinik nicht verlassen.“
(Prof. Stefan Piltz, Ärztlicher Direktor am Klinikum Coburg)
Genereller Besucherstopp in Regionmed Kliniken
Alle Frauen, die sich bei Regiomed zur Geburt angemeldet haben, werden persönlich in einem Schreiben informiert. Bereits vor einiger Zeit wurde in den Regiomed Kliniken ein genereller Besucherstopp ausgesprochen. Inzwischen haben auch die Gesundheitsministerien ähnliche Empfehlungen ausgesprochen bzw. Regelungen getroffen. Regiomed geht in einigen Punkten darüber hinaus, um Patientinnen und Patienten und die Beschäftigten so gut wie möglich vor dem Corona-Virus zu schützen. In allen Häusern wurde ein Concierge-Service eingerichtet, der im Eingangsbereich Taschen mit persönlichem Bedarf, wie z.B. frischer Wäsche, in Empfang nimmt und auf die Zimmer bringt. Die Ausnahmeregelungen vom Besucherstopp bei sehr jungen Kindern mit einem Elternteil als dauerhafter Begleitperson und kritisch kranken Patienten sowie Patienten auf Intensivstation bleibt bestehen.
Aufbau einer Videotechnik
Um diese massive Einschränkung wenigstens etwas abzufedern, arbeitet Regiomed mit Hochdruck daran, den werdenden Eltern zu ermöglichen, während der Geburt über moderne Videotechnik miteinander zu kommunizieren.