Im Bamberger Land kam es am Dienstag (27. September) zu zahlreichen Anrufen durch Trickbetrüger. Hierbei gelang es der Polizei gleich in zwei Fällen die Geldabholer festzunehmen. Insgesamt fünf Männer sitzen nun in Untersuchungshaft.
Polizei zählt rund 20 Schockanrufe
Mit verschiedenen Maschen versuchten Telefonbetrüger am Dienstag mehrere Bürger zu verunsichern und an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Die Polizei zählte rund 20 Fälle alleine in der Stadt und im Landkreis Bamberg. Hierbei erkannten die Angerufenen in der Regel die Betrugsmaschen sofort und beendeten das Gespräch.
55-Jähriger erkennt Betrugsmasche – Zwei Verdächtige in Haft
So auch im Fall eines 55-Jährigen aus Bamberg. Der Mann erhielt am Dienstagvormittag einen Anruf von einem angeblichen Polizisten. In dem Telefonat gaukelte ihm der Anrufer vor, dass sein Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um einen Gefängnisaufenthalt abzuwenden, sollte er eine Summe in Höhe von 82.000 Euro aufbringen. Er ging auf die Forderung ein und man einigte sich auf einen Betrag von 20.000 Euro. Der Mann hatte jedoch den Betrugsversuch erkannt und rief umgehend die Polizei.
Die Beamten täuschten daraufhin eine Geldübergabe vor. Gegen Mittag erschien dann ein junger Mann vor dem Anwesen des 55-Jährigen. Der Mann übergab dem Unbekannten eine Tasche mit dem vermeintlichen Geld. Die Falle schnappte zu und die Polizei nahm einen 21-jährigen Polen kurz darauf auf frischer Tat fest. Hierbei fiel den Beamten ein verdächtiges Fahrzeug auf, welches sich urplötzlich entfernte. Der Wagen wurde gestoppt und der Fahrer, ebenso ein 21-jähriger Pole kontrolliert. Da sich der Verdacht erhärtete, dass die Männer gemeinsam agieren, wurde auch er festgenommen.
Geldübergabe noch verhindert – Drei Tatverdächtige festgenommen
Auch ein Ehepaar aus Bamberg erhielt zunächst einen Anruf von einem falschen Polizisten. Der angebliche Kriminalbeamte erzählte, dass es in der Nähe einen Überfall gegeben hätte und man bei den festgenommenen Tätern einen Zettel mit Namen und Adresse des Paares gefunden hätte. Nun müsse das Vermögen in Sicherheit gebracht werden, gaukelte der Unbekannte vor. Im Laufe des Tages folgten zahlreiche weitere Anrufe durch die Betrüger, um das ältere Paar unter Druck zu setzen und eine Übergabe herbeizuführen. Letztlich glaubten die Eheleute die Geschichte. Da eine Angehörige aber von den Anrufen erfuhr, verständigte sie die richtige Polizei.
Am Abend klingelte es dann an der Wohnungstür des Ehepaares, wo die Geldübergabe stattfinden sollte. Nachdem die Eheleute nicht öffneten, verließ mindestens ein Mann das Grundstück und stieg in einen Pkw. Eine verständigte Polizeistreife kontrollierte das Fahrzeug in der Folge unweit des Anwesens. Hierbei wurden drei Insassen des Wagens festgenommen. Bei den Tatverdächtigen handelte es sich um einen 64-jährigen und einen 62-jährigen Griechen sowie einen 32 Jahre alten Türken.
Untersuchungshaftbefehle erlassen
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurden die fünf Tatverdächtigen am Mittwochnachmittag (28. September) dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Gegen alle Männer ergingen Untersuchungshaftbefehle wegen versuchten Betruges. Anschließend kamen die Männer in unterschiedlichen Gefängnissen unter.