Für Aufregung sorgte Donnerstagmittag ein 23-jähriger, afghanischer Staatsbürger in der Kulmbacher Innenstadt. Der Mann war auf den Schornstein der Alten Spinnerei geklettert. Nach rund einstündiger Verhandlungen konnten Einsatzkräfte den 23-Jährigen davon überzeugen, wieder sicher nach unten zu klettern. Kurz vor 12 Uhr ging bei der Polizeieinsatzzentrale der Notruf ein, dass sich eine Person auf dem Schornstein am Zentralen Omnibusbahnhof in der Hans-Hacker-Straße befände. Bei Eintreffen der ersten Polizeistreife konnten die Beamten einen Mann in etwa 30 Meter Höhe des freistehenden Firmenschornsteines feststellen. Nachdem er auf einer fest angebrachten Metallleiter in diese luftige Höhe gestiegen war, weigerte sich der Kletterer zunächst den Schornstein zu verlassen und drohte in die Tiefe zu springen. Speziell geschulte Polizeibeamte ließen sich deshalb mit der Drehleiter der Feuerwehr zu dem Kletterer auf gleiche Höhe fahren. In den Gesprächen mit den Beamten stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um einen 23-jährigen, afghanischen Staatsbürger handelt, der im Kulmbacher Asylbewerberheim untergebracht ist. Kulmbachs Oberbürgermeister und eine Vertreterin des Ausländeramtes klinkten sich vor Ort ebenfalls in die Verhandlungen mit dem Asylbewerber ein. So gelang nach rund einer Stunde intensiver Gespräche, den Kletterer gemeinsam zum Abstieg aus der gefährlichen Höhe zu bewegen. Der Mann blieb unverletzt. Die Kulmbacher Polizei prüft derzeit in enger Zusammenarbeit mit den Ausländerbehörden die Gründe, warum sich der 23-Jährige in diese gefährliche Situation gebracht hatte. Mittlerweile befindet er sich in ärztlicher Behandlung in einem Krankenhaus. Während des Einsatzes war das Areal des Zentralen Omnibusbahnhofes aus Sicherheitsgründen abgesperrt, so dass es zu Behinderungen im Linienverkehr kam. An der Rettungsaktion waren rund 50 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz beteiligt.