UPDATE (Mittwoch, 11. Dezember / 14:30 Uhr):
Die Polizei bilanzierte aus ihrer Sicht am Mittwochmittag den ersten Streckenabschnitt des beeindruckenden Schwertransports auf der Strecke zwischen Lichtenfels und Weismain. Demzufolge verlief die erste Etappe der Tour reibungslos.
Vier Stunden für 22 Kilometer
Pünktlich um 22:00 Uhr setzte sich der Gigant in Bewegung, beginnend am Güterbahnhof in Lichtenfels. Nach knapp vier Stunden und einer zurückgelegten Strecke von etwa 22 Kilometern erreichte der Konvoi gegen 02:00 Uhr sein Etappenziel - einen Parkplatz entlang der Staatsstraße 2191 bei Weismain (Landkreis Lichtenfels).
Reibungsloser Ablauf in der ersten Nacht
Die Verkehrspolizei Coburg und die Polizei Lichtenfels sorgten in Zusammenarbeit mit den Helfern und deren Begleitfahrzeugen für einen reibungslosen Ablauf. Auch die Straßenmeisterei Bad Staffelstein war hierfür im Einsatz. Trotz der Größe des Transports kam es zu keinen Störungen oder nennenswerten Verkehrseinschränkungen, so die Polizei in ihrer Mitteilung.
Zahlreiche Schaulustige verfolgen den Transport
Entlang der Strecke versammelten sich zahlreiche Schaulustige, um das außergewöhnliche Ereignis zu beobachten. Manche Nachtschwärmer begleiteten den Transport sogar ein Stück auf seiner Strecke in Richtung Weismain.
In den späten Abendstunden des Mittwochs (11. Dezember) wird der Transport über die Staatsstraße 2191 - Ortsumgehung bei Weismain, Kreisstraße LIF19, Weiden in Richtung Modschiedel und über die Kreisstraße LIF12 zur Staatsstraße 2190 in Richtung Bamberg weitergeführt. Auf der zweiten Etappe muss eine schwierige Bergpassage gemeistert werden.
ERSTMELDUNG (Mittwoch, 11. Dezember / 11:45 Uhr):
Seit Dienstagabend (10. Dezember) schlängelt sich ein Schwertransport durch den Landkreis Lichtenfels. TVO berichtete hierzu vorab über die Verkehrsbehinderungen, die der Gigant mit sich bringen wird. Startort war der Lichtenfelser Güterbahnhof. Das Ziel des außergewöhnlichen Unterfangens ist die Lieferung eines riesigen Transformators ins Umspannwerk Würgau (Landkreis Bamberg). Hier soll der Gigant am Samstag ankommen. Der Trafo hat imposante Ausmaße: Er wiegt stolze 468 Tonnen, misst 72 Meter in der Länge, 4,75 Meter in der Höhe und 4,20 Meter in der Breite.
Start am Dienstagabend in Lichtenfels
Der Streckenverlauf des Transportes führte zum Start am Dienstagabend über die Viktor-von-Scheffel-Straße, die Bundesstraße B173, die Staatsstraße 2203 bei Mistelfeld, Klosterlangheim, Roth, Burkheim, Pfaffendorf, Altenkunstadt und über die Staatsstraße 2191 in Richtung Weismain. Auf dem Parkplatz an der Staatsstraße 2191 - auf Höhe von Bernreuth - wird der Transport einen ersten Zwischenstopp einlegen, weshalb der Parkplatz seit Dienstag bereits gesperrt ist.
Monatelange Planungen für den Transport nötig
Um die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten, findet der Transport ausschließlich in der Nacht statt. Die Absicherung des Transportes erfolgt durch Polizei und private Begleitfahrzeuge. Die Streckenabschnitte der Route werden dann entsprechend abgesperrt.
Die umfangreichen Planungen für dieses Vorhaben dauerten rund neun Monate. Dabei musste nicht nur ein präzises Streckenkonzept entwickelt, sondern auch eine Vielzahl von behördlichen Genehmigungen eingeholt werden. Der Transformator selbst wurde in einem spezialisierten Werk in Bad Honnef (NRW) gefertigt und mit einem Schiff über Krefeld nach Nürnberg gebracht. Von dort ging es auf der Schiene nach Lichtenfels. Hierfür kam ein sogenannter Tragschnabelwagen zum Einsatz – ein speziell konstruierter Eisenbahnwagen, der für solch extreme Lasten ausgelegt ist.
Der anspruchsvollste Teil des Transports begann nun am Güterbahnhof von Lichtenfels, wo der Trafo von der Schiene auf die Straße verladen wurde. Hier übernahm eine erfahrene Spezialfirma, die Viktor Baumann GmbH, die Verantwortung.
Eigentlich sind solche Transporte unser tägliches Geschäft, aber bei diesen enormen Längen, Gewichten und Dimensionen ist immer ein gewisser Respekt geboten.
(Stefan Oerter, Sprecher des Unternehmens)
Querung der B173 in der ersten Nacht
Für eine reibungslose Durchführung des Schwertransportes und zur Vermeidung von Schäden an Verkehrsflächen und Verkehrseinrichtungen, wurden im Vorfeld zahlreiche Sicherungsmaßnahmen realisiert. So mussten zum Teil Gehwege, Verkehrsinseln und Kreisverkehre mit Holz- und Stahlkonstruktionen überbaut werden, Leitplanken entfernt sowie Haltverbote in den Ortsdurchfahrten des Streckenverlaufs eingerichtet werden.
Die Herausforderungen auf der ersten Etappe waren ebenfalls nicht zu unterschätzen. Eine der größten Hürden bestand in der Querung der B173. Da der Trafo mit einer Höhe von knapp 4,7 Metern zu groß war, um die Straße unter einer Brücke zu passieren, musste ein spezielles Manöver durchgeführt werden. So wurde der Schwertransport in der Nacht im Gegenverkehr auf die Bundesstraße geführt, die Fahrbahn überquert und auf der anderen Seite wieder verlassen.
Erste Transportnacht verläuft planmäßig
Trotz der komplexen Anforderungen verlief die erste Transportnacht planmäßig. Der Abschluss des gesamten Transports ist für Samstag (14. Dezember) vorgesehen. Bis dahin wird der Schwertransport weiterhin eine technische und logistische Meisterleistung erfordern, die sowohl Fahrer als auch Planungsteams vor spannende Herausforderungen stellt.