Di, 20.09.2016 , 12:51 Uhr

Skandalschild von Selb: Verhängung einer Geldstrafe beantragt

Summe dürfte zwischen 90 und 180 Tagessätzen liegen

"Asylanten müssen draußen bleiben" - mit diesem Schild im Schaufenster eines Geschäftes sorgte ein Geschäftsmann in Selb (Landkreis Wunsiedel) im August 2016 für viel Aufregung in der Stadt und der gesamten Region. Nach Bekanntwerden des Vorfalles zog die Staatsanwaltschaft das Schild ein. In einem Ermittlungsverfahren wurde geprüft, ob in diesem Fall der Straftatbestand der Volksverhetzung oder der Beleidigung vorliegt.

Ergebnis der Ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft Hof kam jetzt zu folgendem Ergebnis: "In dem Zusammenschau von Aufschrift mit dem daneben abgebildeten Hund erfüllt dieses Schild den Tatbestand der Volksverhetzung gemäß § 130 Abs.1 StGB."

Geldstrafe beantragt

Die Hofer Staatsanwaltschaft beantragte nun einen Strafbefehl und die Verhängung einer Geldstrafe gegen des 54-Jährigen beim zuständigen Amtsgericht in Wunsiedel. Bei der Geldstrafe stehen 90 bis 180 Tagessätze im Raum. Dies entspräche drei bis sechs Monatseinkünften des Ladenbesitzers.

(Einzelheiten im Video von TVO-Reporter Christoph Röder.)

Selb: "Schildbürger" soll wegen Volksverhetzung belangt werden
(Aktuell-Bericht vom 20.09.16)

Weiterführende Information zur Strafe

In § 130 - Volksverhetzung - StGB heißt es in Absatz 1:

Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder

2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Aktuell-Videos zu diesem Fall

Das Skandalschild von Selb: "Asylanten müssen draussen bleiben"
(Beitrag vom 25.08.2016)
Selb: Geschäftsmann entschuldigt sich wegen Skandalschild
(Beitrag vom 30.08.2016)
Amtsgericht Wunsiedel Asylanten müssen draussen bleiben Freiheitsstrafe Geldstrafe Hof Oberfranken Selb Skandalschild Staatsanwaltschaft TV Oberfranken TVO Volksverhetzung

Das könnte Dich auch interessieren

29.11.2024 Ein Betrüger weniger auf freiem Fuß!: Polizei nimmt Schockanruf-Abzocker aus den USA in Kulmbach fest Endlich eine Erfolgsmeldung für die Polizei im Kampf gegen die Enkeltrick- und Schockanruf-Abzocker! Am Donnerstag gelang in Oberfranken ein entscheidender Schlag gegen Telefonbetrüger. Ein 41-jähriger Geldabholer wurde in Kulmbach festgenommen. 20.11.2024 Nach mehreren Einbrüchen in Selber Firmengebäude: Diebe auf frischer Tat ertappt! Nachdem unbekannte Täter in den vergangenen Wochen mehrfach in ein Firmengebäude in Selb im Landkreis Wunsiedel eingebrochen waren, ertappten Kräfte der Polizei Marktredwitz und der Zentralen Einsatzdienste Hof am Montagabend zwei Männer auf frischer Tat. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof sitzt einer davon nun in Untersuchungshaft. 18.11.2024 Die Mega-Gewinnspielwochen bei TVO: EINSCHALTEN! MITSPIELEN! GEWINNEN! Gewinnen Sie täglich bis zu 500 Euro 05.11.2024 Bayern zieht Schlussstrich unter Corona-Bußgelder: Laufende Verfahren werden nicht weiter verfolgt Der Freistaat Bayern zieht einen umfassenden „Schlussstrich“ unter die noch nicht abgeschlossenen Corona-Bußgeldverfahren. Laufende Verfahren werden somit eingestellt. Dies wurde am Dienstag in einer Kabinettsitzung des Ministerrates beschlossen.